Solarwirtschaft: Markteinbruch in Deutschland, Boom in Asien

Solarwirtschaft: Markteinbruch in Deutschland, Boom in Asien

26.05.2014 | Energienachrichten

Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland geht nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft immer langsamer voran. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres sei nur noch halb so viel Photovoltaik-Leistung neu installiert wie im gleichen Zeitraum 2013. Gegenüber dem Frühjahr 2012 sei der Markt sogar um annähernd 75 Prozent eingebrochen. Nach Einschätzung des Verbandes drohe inzwischen ein weitgehender Marktstillstand und ein Verfehlen der von der Politik selbst gesteckten Ausbauziele.

Im Unterschied zur Bundesrepublik setzen zahlreiche andere Länder verstärkt auf die Solarkraft, um die eigene Energieversorgung klimafreundlicher und langfristig sicherer und wirtschaftlicher zu gestalten. Beispielsweise verdreifachte sich die Photovoltaik-Nachfrage im vergangenen Jahr sowohl in Japan als auch in China. In den USA vergößerte sich der Markt immerhin um mehr als 40 Prozent. Weltweit wird in diesem Jahr ein Anstieg der Photovoltaik-Nachfrage um mindestens 20 Prozent erwartet.

Der BSW-Solar weist darauf hin, dass sich die Kosten zur Solarstrom-Erzeugung allein in den letzten drei Jahren halbiert hätten. In Deutschland werde Sonnenenergie zu einem Preis von gerade einmal zehn bis 14 Cent pro Kilowattstunde produziert und sei daher kein Kostentreiber mehr für private Stromkunden und zudem günstiger als in den meisten Ländern der Welt. Umso unverständlicher sei die aktuelle deutsche Energiepolitik. "Anstatt sich jetzt für den endgültigen Durchbruch der Solarenergie einzusetzen und Deutschlands Rolle als Vorreiter der erneuerbaren Energien zu festigen, legt die Politik dem weiteren Ausbau immer größere Steine in den Weg", kritisiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solarthermie

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