Bereits seit dem Jahr 2007, also ein knappes Jahrzehnt lang, gibt es in Deutschland den Energieausweis für Wohngebäude. Allerdings wird immer wieder der Vorwurf laut, das Dokument werde seinem Anspruch nicht gerecht. Im Vorfeld der anstehenden Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun die Bundesregierung auf, den Energieausweis weiterzuentwickeln. Im aktuellen Positionspapier "Der Energieausweis - wie sein Potential ausgeschöpft werden kann" zeigt die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation verschiedene Möglichkeiten auf, um das Instrument im Hinblick auf Klimaschutz und Verbraucherinformation zu optimieren.
Zu den konkreten Verbesserungsvorschlägen zählen unter anderem mehr Verständlichkeit, Einheitlichkeit und Kontrollen. Der Energieausweis müsse Transparenz und Vergleichbarkeit schaffen und langfristig dazu dienen können, energetische Sanierungsmaßnahmen und Energieeinsparungen zu fördern. Nur durch eine gründliche Generalüberholung könne das Dokument in der Bevölkerung an Akzeptanz gewinnen.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner klärt auf: "In Deutschland gibt es derzeit zwei unterschiedliche Energieausweise. Sie sind für den Laien oft unverständlich und sorgen nicht dafür, dass man Gebäude miteinander vergleichen kann. Wir fordern daher einen einheitlichen Energieausweis, der vergleichbare und verständliche Werte zu Gebäuden liefert und Aussagen über Heizkosten ermöglicht."
Die EnEV sieht vor, dass der Energieausweis bei Besichtigungen und Werbeanzeigen von Immobilien vorgelegt werden muss. Agnes Sauter, Leiterin der Abteilung Verbraucherschutz bei der DUH, stellt fest: "Eine DUH-Abfrage im vergangenen Jahr hat ergeben, dass kein Bundesland kontrolliert, ob die Daten im Energieausweis korrekt sind, ob er wie vorgesehen bei Besichtigungen vorgelegt wird, oder ob er bei der Immobilienwerbung einbezogen wird."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft