NABU: Windkraftplanung missachtet Artenschutz

NABU: Windkraftplanung missachtet Artenschutz

02.03.2016 | Energienachrichten

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) macht aktuell auf die häufige Missachtung des Artenschutzes bei der Genehmigung von Windkraftanlagen aufmerksam. Dies sei gegenwärtig insbesondere in Brutrevieren des seltenen Schreiadlers der Fall. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Gleich mehrere geplante oder zum Teil schon genehmigte Anlagen widersprechen ganz offensichtlich geltenden Artenschutzvorgaben und hätten überhaupt nicht genehmigt werden dürfen."

Der NABU unterstützt ausdrücklich den naturverträglichen Ausbau der Windenergie. Allerdings kritisieren die Naturschützer, dass seitens der Windkraftplaner auch dann noch an Anlagen festgehalten werde, wenn Fachgutachten bereits belegen würden, dass sie artenschutzrechtlich nicht genehmigungsfähig seien.

Einen besonders umstrittenen Punkt in Bezug auf die Erstellung von Gutachten für die Genehmigung von Windparks spricht NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann an: "Wir halten es für äußerst ungünstig, dass die Gutachter von den Investoren selbst beauftragt werden. Dadurch werden diese Genehmigungsverfahren immer intransparenter. Solche Gutachten machen eine objektive Bewertung der artenschutzrechtlichen Belange durch die zuständige Behörde fast unmöglich." Der NABU fordert stattdessen ein System, bei dem der Anlagenbetreiber zwar weiterhin die Gutachten bezahlt, die Vergabe aber durch die unabhängigen Genehmigungsbehörden erfolgt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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