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Gutachten: Ausschreibungen verteuern die Energiewende
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Gutachten: Ausschreibungen verteuern die Energiewende

21.05.2014 | Energienachrichten

Ausschreibungen sind kein geeignetes Mittel, um den Ausbau erneuerbarer Energien zügiger und kostengünstiger zu gestalten als bisher. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (izes) im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), das am gestrigen Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. "Ausschreibungen verursachen sowohl für die staatliche Verwaltung als auch für die teilnehmenden Unternehmen erheblichen Mehraufwand und höhere Kosten", lautet das Fazit von Prof. Dr. Uwe Leprich, wissenschaftlicher Leiter des izes.

Kleine und mittlere Anbieter hätten "mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Chance zur Marktteilnahme", heißt es laut Gutachten. BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk kritisiert: "Gerade angesichts der schlechten Erfahrungen mit Ausschreibungen im Ausland, die das izes-Gutachten nachzeichnet, verstehen wir nicht, warum Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses Instrument mit soviel Nachdruck durchsetzen will." Beispielsweise zeige die Studie, dass in den Niederlanden viele Erneuerbare-Energien-Anlagen selbst Jahre nach ihrer Ausschreibung nicht gebaut worden seien, weil die Unternehmen zu niedrige Gebote abgegeben hätten, um sich den Zuschlag zu sichern.

"Ausschreibungen dienen nur dazu, die deutschen Stromkonzerne zurück ins Spiel zu bringen", resümiert Falk. Das Prinzip würde zu hohen Risikoaufschlägen bei der Finanzierung führen, wodurch sich viele kleine Akteure, die eigentlich das Kernstück der Energiewende bilden sollten, nicht einmal mehr an Pilotprojekten beteiligen würden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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