Schleswig-Holstein braucht Windkraft-Repowering

Schleswig-Holstein braucht Windkraft-Repowering

22.02.2016 | Energienachrichten

Kein anderes Bundesland hat in den vergangenen zwei Jahren so viele Windenergieanlagen stillgelegt wie Schleswig-Holstein. Gleichzeitig sind im nördlichsten Bundesland der Republik noch rund 450 Turbinen am Netz, die älter als zwanzig Jahre sind. Solch veraltete Windkraftanlagen durch moderne, effizientere Modelle zu ersetzen - das sogenannte "Repowering" - ist ökonomisch zwar oftmals sinnvoll, allerdings werden für diese Modernisierungen in Schleswig-Holstein derzeit kaum Genehmigungen erteilt.

Laut einer aktuellen Studie der "Fachagentur Windenergie an Land" liegt die durchschnittliche Betriebsdauer einer schleswig-holsteinischen Windenergieanlage bei 17,5 Jahren - und damit ein knappes Jahr über dem Bundesdurchschnitt. Ein wesentlicher Grund: Schleswig-Holstein zählt zu den Pionier-Regionen in Sachen Windenergie, daher stehen hier noch zahlreiche Anlagen der ersten Generation.

"Schleswig-Holstein darf nicht zum Museum der Windbranche werden", warnt Reinhard Christiansen, Vorsitzender des Landesverbandes WindEnergie Schleswig-Holstein. Die Akzeptanz für modernisierte Windkraftanlagen sei immer dort am größten, wo bereits Windräder stünden. Somit sei es am sinnvollsten, neue Anlagen gerade dort zu platzieren, wo alte abgebaut würden. Doch dieser Grundsatz habe aufgrund der neuen Regionalplanung des Landes oft keine Gültigkeit mehr. "Wir dürfen den Bürgerwindparks das Repowering nicht so schwer machen, sondern müssen mit der Landesplanung nach Lösungen suchen, ob, wo und wann Windenergieanlagen in Zukunft repowert werden können", so Christiansen, der den entscheidenden Vorteil des Repowerings betont: "Wo sich früher ein Dutzend Mühlen vierzigmal in der Minute drehten, stehen heute nur noch drei oder vier - die sich zudem nur mit rund einem Drittel der Geschwindigkeit drehen. Das ist eine deutliche Entlastung für das Landschaftsbild."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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