Studie: Onshore-Windkraft ist wichtigste Zukunftsenergie in Europa

Studie: Onshore-Windkraft ist wichtigste Zukunftsenergie in Europa

11.02.2016 | Energienachrichten

Der gegenwärtig extrem niedrige Ölpreis lässt die Rentabilität erneuerbarer im Vergleich zu fossilen Energien sinken und könnte - bei mangelnder Weitsicht - die energie- und klimapolitischen Ziele Europas und Deutschlands gefährden. Vor allem, so sagen Marktanalysten der Unternehmensberatung Roland Berger, wenn aus dem momentanen Trend falsche Schlüsse gezogen würden: Denn zum einen habe sich an der grundsätzlichen Knappheit fossiler Energieträger nichts verändert und zum anderen seien die erneuerbaren Energien und hier insbesondere die Windkraft an Land bereits auf einem Erfolgskurs, der nicht mehr unterbrochen werden dürfe.

"Die Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Windkraft haben sich in den vergangenen 20 Jahren weltweit verfünfzigfacht", sagt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger. "Und speziell die Windstromerzeugung an Land ist mittlerweile in vielen europäischen Märkten wettbewerbsfähig geworden." Die Kosten seien zwischen 2010 und 2014 um ein Drittel gesunken und Onshore-Windstrom sei an guten Standorten selbst ohne Förderung günstiger als Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken. Henzelmann: "Diese positive Entwicklung kann und muss weitergehen. Gerade vor dem Hintergrund des derzeitigen Ölpreisverfalls müssen die Betreiber, aber auch die Politik jetzt handeln."

Kurzfristig lasse der Ölpreisverfall zwar die Rentabilität der erneuerbaren Energien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen sinken und wirke damit wie Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Doch vorschnelle Reaktionen seien falsch, warnt der Experte: "Trotz des derzeit billigen Öls hat sich an der grundsätzlichen Knappheit fossiler Energieträger nichts verändert. Energiepolitik muss langfristig gedacht werden. Der Barrel-Preis wird früher oder später wieder anziehen. Deshalb bleibt die Windkraft für die zukünftige Stromversorgung unverzichtbar."

Laut aktueller Investitionspläne werden bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 13 Prozent des Stroms in Europa durch Onshore-Windparks erzeugt - 2012 waren es noch sechs Prozent. In Deutschland dürfte sich die Stromerzeugung aus Wind bis 2030 ebenfalls in etwa verdoppeln.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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