Am vergangenen Dienstag trafen sich auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel hochrangige Vertreter der deutschen Automobilindustrie zum Elektromobilitätsgipfel im Berliner Kanzleramt. Im Zentrum der Beratungen stand die Förderung von Elektroautos in Deutschland, um den im Vergleich zu anderen Ländern noch immer schwächelnden Markt effektiv anzuschieben. Eines der Kernthemen dürfte die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene und in Regierungskreisen kontrovers diskutierte Kaufprämie für E-Mobile gewesen sein.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), erklärt: "Es ist gut, dass in das Thema Elektromobilität nun wieder Bewegung gekommen ist. Die von der Politik vereinbarte Zielquote von einer Million Elektrofahrzeugen ist ohne weitere begleitende Maßnahmen nicht zu erreichen. Wenn die Politik Ziele vorgibt, sollte sie auch dafür Sorge tragen, dass die Marktakteure diese erreichen können. Das ist gegenwärtig trotz erheblicher Investitionen aber nicht der Fall."
Eine - wie auch immer geartete - Kaufprämie könne nach Auffassung von Kuhlmann nicht die alleinige Lösung sein. Zugrunde liegen müsse ein Konzept, das die erforderliche Ladeinfrastruktur, die Produktion von Batterien am Standort Deutschland und die zu erwartenden technologischen Entwicklungen einschließe. Mittelfristig müsse sich eine neue Struktur ergeben, die nicht auf Sonderprämien angewiesen sei und in der sich der Wettbewerb um die besten Lösungen weiterhin durchsetzen könne.
"In Hinsicht auf die klimapolitische Bilanz des Verkehrssektors müssen auch andere alternative Kraftstoffe einbezogen werden. Dies gilt insbesondere für erdgasbetriebene Fahrzeuge. Ebenso wie bei der Elektromobilität, wurden hier auch schon erhebliche Investitionen getätigt", so dena-Chef Kuhlmann.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft