Die Bereitschaft der Deutschen zum Stromanbieterwechsel ist gestiegen: 71 Prozent können sich diesen Schritt grundsätzlich vorstellen - im Vorjahr waren es 64 Prozent. Noch wichtiger ist folgende Zahl: 30 Prozent aller Stromkunden in Deutschland planen momentan einen konkreten Anbieterwechsel. Diese Quote ist im Vergleich zum Stand von 2015 um sechs Prozent gestiegen. Die Ergebnisse liefert eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Ramboll Putz & Partner, für die 1.000 Verbraucher befragt wurden.
Die bevölkerungsrepräsentative Studie, die bereits zum sechsten Mal in Folge zu Jahresbeginn durchgeführt wurde, bestätigt die wachsende Wechselbereitschaft von Stromkunden. Dr. Thomas Kuprat, Mitglied der Geschäftsleitung bei Ramboll Putz & Partner, kommentiert: "Die Ergebnisse unserer diesjährigen Studie zeigen, dass Deutschlands Stromkunden gut informiert sind. Die Transparenz des Marktes führt dazu, dass selbst kleinere Veränderungen auf der Angebotsseite registriert werden und bei Unzufriedenheit der Anbieter gewechselt wird. 30 Prozent der Stromkunden planen in 2016 konkret einen Wechsel. Das muss den Versorgungsunternehmen zu denken geben. Für sie heißt das: Kundennähe und maßgeschneiderte Dienstleistungen werden noch wichtiger."
Bei der Wahl des Anbieters steht für 83 Prozent der Deutschen der Strompreis im Vordergrund. 23 Prozent nennen den Wunsch nach besserem Service als primären Wechselgrund. Vor einem Wechsel des Energieversorgers wollen sich drei Viertel aller Kunden im Internet informieren. Knapp 36 Prozent legen Wert auf Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis, 21 Prozent vertrauen Medienberichten.
Die Angst vor unseriösen Anbietern hat inzwischen spürbar abgenommen: Während 2015 noch 58 Prozent der Befragten dies als Hinderungsgrund für einen Stromanbieterwechsel nannten, sind es 2016 nur noch 36 Prozent. Parallel dazu ist erstaunlicherweise auch der Wunsch nach Ökostrom deutlich gesunken: Aktuell steht der klimafreundliche Strombezug für lediglich 23 Prozent der Deutschen im Fokus, im Vorjahr lag die Quote noch bei 40 Prozent, 2014 bei 44 Prozent.
Der geplante Einbau intelligenter Stromzähler stößt bei den Deutschen auf geteilte Meinungen: 55 Prozent befürworten ihn - jedoch nur, wenn die Versorger die Kosten tragen. 37 Prozent stimmen zu, fordern aber, dass der Datenschutz gewährleistet sein müsse. Sieben Prozent lehnen Smart Meter kategorisch ab und 18 Prozent kennen sie nicht.
© 2016 StromAuskunft.de
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft