Mehrheit der Deutschen sieht Kaufprämie für Elektroautos kritisch

Die Mehrheit der Bundesbürger lehnt die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene Kaufprämie für Elektroautos ab, sofern die dafür notwendigen Gelder aus Steuermitteln kommen sollten. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ergab, dass sich zwar rund 40 Prozent der Deutschen gegenüber Kaufprämien für E-Mobile prinzipiell aufgeschlossen zeigen, 65 Prozent eine pauschale Förderung der Elektromobilität aus Steuermitteln jedoch ablehnen. Lediglich 17 Prozent würden eine solche Finanzierung befürworten.

In der vergangenen Woche wurden Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Bezug auf ein milliardenschweres Förderprogramm für Elektroautos bekannt. Am heutigen Montag findet das für den Kaufprämien-Entwurf entscheidende Treffen der zuständigen Staatssekretäre der Wirtschafts-, Umwelt-, Finanz- und Verkehrsministerien statt.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Nur weil die Elektromobilität nicht so in Schwung kommt, wie von der Bundesregierung geplant, darf es jetzt keine reflexhaften Geldgeschenke für die Automobilindustrie auf Kosten der Allgemeinheit und ohne ökologisch sinnvolle Gegenfinanzierung geben." Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik beim NABU, ergänzt: "Die gesellschaftliche Akzeptanz von Elektroautos kann nur sichergestellt werden, wenn nicht der einfache Bürger für notwendige Innovationen der Industrie aufkommen muss, die dann nur wenigen zugutekommen. Die aktuell diskutierte Förderung der Elektromobilität darf jedenfalls nicht gegen das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr ausgespielt werden, wo es seit Jahren an finanziellen Mitteln zum Ausbau fehlt."

Nach Auffassung des NABU wäre beispielsweise eine Sonderabgabe auf verbrauchsstarke Fahrzeuge oder eine Erhöhung der Mineralölsteuer denkbar, um die vorgeschlagene Kaufprämie für Elektroautos gegenzufinanzieren.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft