In diesem Jahr wurde in den USA erstmals in der Geschichte mehr Erdgas für die Stromerzeugung eingesetzt als Kohle. Noch liegen die beiden Energieträger mit 31 zu 30 Prozent dicht beisammen, die Schere dürfte sich nicht zuletzt aufgrund des Fracking-Booms in Übersee künftig jedoch weiter öffnen. Ein Vorteil dieses Trends: Die Verfeuerung von Gas ist zwar nicht emissionsfrei, aber doch deutlich weniger belastend für die Umwelt als der Kimakiller Kohle. Gaskraftwerke setzen höchstens halb so viel Treibhausgase frei wie Kohlekraftwerke, weshalb Erdgas auch als bevorzugte Brückentechnologie der Energiewende gilt.
Vor zehn Jahren machte der Anteil der Kohle an der Stromproduktion in den USA mehr als die Hälfte der eingesetzten Energieträger aus - mittlerweile ist er auf 30 Prozent gefallen. Während die Vereinigten Staaten 2002 noch 633 Kohlekraftwerke zählten, ist deren Zahl im Jahr 2013 bereits auf 518 gesunken. Ein Trend, der nicht nur anhält, sondern sich auch weiter verstärkt: Im laufenden Jahr wird die Kohleproduktion der USA voraussichtlich 7,5 Prozent niedriger liegen als 2014.
Bei der globalen Klimabelastung durch CO2-Emissionen, die maßgeblich von Kraftwerken auf Basis fossiler Energieträger verursacht werden, liegen die USA auf Platz zwei hinter China. Die Volksrepublik belegt bereits seit 2006 den Spitzenplatz unter den Klimasündern. Drittgrößter CO2-Emittent ist Indien. Aber: Die beiden asiatischen Länder haben sehr viel mehr Einwohner als die USA, die noch immer mit großem Abstand die Pro-Kopf-Statistik anführen.
Der Klimaschutzplan der USA sieht wie folgt aus: Bis 2020 soll der CO2-Ausstoß gegenüber dem Stand von 2005 um 17 Prozent gesenkt werden. Bis 2030 sollen es 42 Prozent sein, und die Zielmarke für 2050 liegt bei 83 Prozent. Ein entscheidendes Instrument soll die Ablösung von Kohlekraftwerken durch Erdgas und Solarenergie sein.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft