Pariser Weltklimavertrag erntet geteiltes Echo

Pariser Weltklimavertrag erntet geteiltes Echo

14.12.2015 | Energienachrichten

Der am Samstag in Paris verabschiedete Weltklimavertrag hat überwiegend positive Reaktionen, jedoch auch kritische Stimmen zur Folge. Selbst unter den deutschen Umweltverbänden ist das Echo hinsichtlich des künftigen Klimaschutzabkommens der Vereinten Nationen geteilt.

Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), wertet den Pariser Vertrag als positives Signal und gemeinsame Basis der Staatengemeinschaft für den weltweiten Klimaschutz. "Der Weltklimavertrag setzt mit der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ein wichtiges Signal", kommentiert Tschimpke. Ebenfalls positiv sei zu bewerten, dass die 100 Milliarden US-Dollar jährlich, die ab 2020 für die Unterstützung der ärmeren Regionen bei Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, im Vertrag genannt seien, wenn auch nur im unverbindlichen Teil, so der NABU-Präsident.

Nach Auffassung von Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), bringt der Vertrag die Welt bei der Abwendung der drohenden Klimakatastrophe nur wenig voran. Weiger: "Das Paris-Abkommen befreit die Welt nicht von ihrer Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas. Es liefert keine angemessenen Antworten auf die Klimakrise." Und weiter: "Die Mehrheit der Staaten befindet sich noch nicht auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft. Die Diskrepanz zwischen dem in Paris vereinbarten Temperaturziel und der tatsächlichen Klimapolitik der Staaten ist riesig. Weder die EU, noch die USA oder die ölexportierenden Länder haben in Paris weitergehende Zusagen zur Verringerung ihrer CO2-Emissionen gemacht." Trotzdem gesteht auch der BUND-Vorsitzende zu: "Nach Paris hat die Welt ein Instrument, das den Klimaschutz stärkt."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

CO2-Emissionen

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