Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena) hat Politik und Wirtschaft explizit dazu aufgerufen, die Energieeffizienz in Deutschland als Kernthema der Energiewende weiter voranzubringen. Mit dem vor knapp einem Jahr eingerichteten Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) habe die Bundesregierung einen wichtigen Impuls gesetzt. Nun gehe es darum, die Maßnahmen rasch umzusetzen, damit Deutschland seine energie- und klimapolitischen Ziele erreichen könne.
"Es gibt viel Potenzial, die durch den NAPE angestoßene Dynamik zu verstärken, gerade dort, wo es noch nicht genug vorangeht", fordert Kuhlmann. "So brauchen wir dringend einen angemessenen Ersatz für die politisch gescheiterte steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Die Programme zur Förderung von Einsparungen in Industrie und Gewerbe konnten noch nicht die angestrebte Wirkung entfalten. Der Verkehrssektor kommt insgesamt noch zu kurz. Zum Gelingen können alle beitragen, Bund, Länder, Kommunen, Verbände, Unternehmen, Verbraucher."
Insbesondere beim Thema Digitalisierung sieht die dena großes Potenzial für eine Steigerung der Energieeffizienz. Andreas Kuhlmann: "Ohne smarte Technologien wird es nicht möglich sein, die Sektoren Wärme, Strom und Verkehr zu verknüpfen. Hier sind noch viele Fragen zu klären. Smarte digitale Anwendungen helfen uns auch, Energieeffizienz als Innovations- und Hightech-Thema zu verstehen und die Bedürfnisse der Verbraucher in den Mittelpunkt zu stellen." Die dena bereitet derzeit die Gründung einer "Plattform Digitale Energiewelt" vor, die als branchenübergreifendes Netzwerk Partner aus Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft zusammenbringen und die Digitalisierung der Energiewelt vorantreiben soll. Der Start der Plattform ist für Anfang 2016 vorgesehen.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft