Diskussion um intelligente Stromzähler

Die Bundesregierung plant die flächendeckende Einführung intelligenter Stromzähler, sogenannter Smart Meter. Dazu hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in dieser Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgestellt, zu dem sich in den kommenden Wochen Branchenverbände und Bundesländer äußern können. Bereits jetzt sorgt das geplante Gesetz für Kritik und Unsicherheit.

Intelligente Stromzähler würden Verbrauchern "kaum Mehrwert, aber dafür dauerhafte Kosten" bringen, argumentiert beispielsweise der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Auch Befürchtungen zum Datenschutz stehen im Raum, weil es theoretisch möglich wäre, Stromkunden anhand ihrer Verbrauchsdaten auszuspionieren.

"Viele dieser Befürchtungen sind unbegründet", wehrt sich Nikolaus Starzacher, Geschäftsführer des Smart-Meter-Anbieters Discovergy. "Intelligente Stromzähler bieten große Chancen. Tatsächlich können Stromkunden damit ihren Verbrauch und ihre Kosten deutlich senken." Sein Unternehmen, so Starzacher, biete Smart Meter für jährliche Kosten von 60 Euro an. Solch ein Gerät übermittle den Stromverbrauch auf Wunsch sekundengenau. Online oder per App könnten Stromkunden damit genau feststellen, wie viel Strom welches Gerät verbrauche, und ihr Konsumverhalten dementprechend optimieren. "Unsere Kunden haben allein dadurch ihren Verbrauch im Schnitt um 15 Prozent gesenkt", sagt Starzacher. "Die möglichen Einsparungen übersteigen also deutlich die Kosten für den Zähler." Auch Sicherheitsfragen seien technisch lösbar: "Die Daten der Verbraucher sind durch moderne Verschlüsselungsverfahren vor dem Zugriff von Dritten geschützt."

In Zukunft könnten Verbraucher noch mehr von intelligenten Stromzähler profitieren, glaubt Starzacher. Beispielsweise durch flexible Stromtarife, bei denen die Preise sinken, wenn gerade viel Strom ins Netz eingespeist wird. "Wenn sich die Technologie flächendeckend durchsetzt, steigen die Chancen, dass Energieversorger solche Tarife anbieten. Die Stromzähler sind bereits intelligent. Jetzt brauchen wir nur noch ein intelligentes Gesetz."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft