Am gestrigen Mittwoch wurde der Stadtwerkekongress des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) in Osnabrück vor mehr als 300 Teilnehmern durch die neue VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche eröffnet. Reiche in ihrer Eröffnungsrede: "Die Stadtwerke sind das Rückgrat der Energiewende. Ohne sie kann die Energiewende nicht gelingen. Mit ihren mehr als 100.000 Mitarbeitern sorgen sie dafür, dass unsere Bürger sowie die Industrie verlässlich mit Strom und Gas versorgt werden."
Reiche nahm in ihrer Rede auch Bezug auf den aktuellen energiepolitischen Rahmen in Deutschland: "Die kommunalen Verteilnetzbetreiber sind in Deutschland für 650.000 Kilometer Verteilnetze zuständig. Mittlerweile werden hier mehr als 90 Prozent der erneuerbaren Energien eingespeist. Der Modernisierungsbedarf unserer Netzinfrastruktur beträgt mehr als 25 Milliarden Euro. Politisch allerdings werden die fehlenden Anreize Investitionen abwürgen, statt diese zu fördern. Hier muss die Bundesregierung ihre Pläne zur Anreizregulierung dringend überarbeiten und auf die Vorschläge der Bundesländer und der Stadtwerke eingehen."
Laut VKU stehen die deutschen Stadtwerke für eine immer nachhaltigere Stromerzeugung. Sie würden stetig in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren, zugleich sei die klimaschonende Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ihre Domäne schlechthin. Katherina Reiche: "Mit KWK sparen unsere Unternehmen bereits heute rund elf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein." Aber: "Wir laufen Gefahr, dass uns gerade die modernsten und umweltschonendsten Anlagen vom Netz gehen, wenn diese keine zusätzliche Förderung erhalten. Wir machen uns Sorgen um die Versorgungssicherheit, da notwendige Investitionen in gesicherte Leistung und Flexibilität durch die Pläne der Bundesregierung ausbleiben werden."
Zum Abschluss ihrer Rede betonte die VKU-Hauptgeschäftsführerin, "dass die kommunalen Unternehmen voll und ganz zu den Zielen der Energiewende stehen. Unsere Unternehmen stehen zu ihrer Verantwortung in der Region und sind nah am Kunden. Für das Gelingen der Energiewende durch eine sinnvolle Integration der zunehmend dezentralen Erzeugung brauchen wir starke Stadtwerke in den Regionen."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft