PROKON: Gläubiger stimmen für Genossenschaftsmodell

PROKON: Gläubiger stimmen für Genossenschaftsmodell

06.07.2015 | Energienachrichten

Mit großer Mehrheit hat sich Ende letzter Woche die Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren über die PROKON Regenerative Energien GmbH für eine Umwandlung des Unternehmens in eine Genossenschaft entschieden. Im Anschluss an eine mehrstündige Darstellung der verschiedenen Insolvenzpläne wurde in den dafür vorgesehenen Gruppen abgestimmt. Alle acht Gruppen, die zur Abstimmung aufgerufen waren, sprachen sich jeweils mit Kopf- und Summenmehrheit für den Genossenschafts-Insolvenzplan aus. Eine Abstimmung über den Investoren-Insolvenzplan wurde nicht mehr durchgeführt - daher sind auch die Übernahmepläne durch den süddeutschen Energiekonzern EnBW endgültig vom Tisch.

Insgesamt haben an der Abstimmung in Hamburg Gläubiger mit Forderungen in Höhe von rund 1,056 Milliarden Euro persönlich oder durch Bevollmächtigte teilgenommen. Etwa 80 Prozent der im Termin vertretenen Forderungen votierten für den Genossenschafts-Insolvenzplan. Bereits vor der Gläubigerversammlung hatten sich zahlreiche Genussrechtsinhaber bereit erklärt, einen Teil ihrer Insolvenzforderungen in Anteile an einer künftigen PROKON Genossenschaft zu wandeln. Die Gründungsvorgaben des zuständigen Genossenschaftsverbandes konnten somit weit überschritten werden.

Insolvenzverwalter Dr. Dietmar Penzlin: "Ich freue mich, dass sich die Gläubigerversammlung für einen der beiden von mir vorgeschlagenen Sanierungswege entschieden hat. Als Insolvenzverwalter hatte ich keine Empfehlung hinsichtlich der unterschiedlichen Modelle ausgesprochen. Beide hätten aus meiner Sicht eine stabile Neuausrichtung ermöglicht. Vor einer Zerschlagung des Unternehmens hatte ich allerdings gewarnt. Das Unternehmen hat jetzt sehr gute Aussichten, das Insolvenzverfahren kurzfristig zu verlassen." Der beschlossene Insolvenzplan ist noch gerichtlich zu bestätigen. Anschließend kann die Umwandlung in eine Genossenschaft erfolgen. Die Aufhebung des Insolvenzverfahrens ist für Ende Juli oder Ende August 2015 vorgesehen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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