Weitere Insolvenzen in der deutschen Solarbranche

Weitere Insolvenzen in der deutschen Solarbranche

28.04.2014 | Energienachrichten

Die Lage in der deutschen Solarwirtschaft bleibt kritisch. Alleine in den letzten sechs Monaten haben acht große deutsche Hersteller Werksschließungen und Entlassungen ankündigen oder sogar Insolvenz anmelden müssen. Nach den Unternehmen Centrosolar und aleo solar ist nun auch der Hersteller Wagner Solar betroffen. Wurde die deutsche Solarbranche in den letzten Jahren vor allem durch chinesisches Preisdumping gebeutelt, sehen sich zahlreiche Unternehmen nun durch die von der Bundesregierung geplante Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bedroht.

Milan Nitzschke, Sprecher der Industrieinitiative ProSun, kommentiert die angespannte Situation wie folgt: "Die Lage für die verbliebenen Solarunternehmen in Deutschland ist schwierig genug. Wenn die Bundesregierung jetzt auch noch die Solarförderung in Frage stellt, ist das fahrlässig. Hier stehen deutsches Know-How und Arbeitsplätze auf dem Spiel." Besonders negativ, so Nitzschke, würde sich die geplante Einführung einer Abgabe auf selbst genutzten Solarstrom auswirken. "90 Prozent aller neu installierten Solaranalagen werden auf der Grundlage von Eigenstromnutzung geplant. Wenn die Bundesregierung jetzt genau diesen Eigenstrom belasten will, ist das ein gezielter Angriff auf den Solarausbau in Deutschland."

Energiegenossenschaften sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die Solarstrom für den Eigenbedarf nutzen, sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig für jede selbst verbrauchte Kilowattstunde eine Abgabe von rund drei Cent zahlen. Mieter müssten nach den Plänen der Großen Koalition beim Bezug von Solarstrom vom Hausdach sogar eine noch höhere Abgabe entrichten. Milan Nitzschke: "Die Politik muss verstehen, dass die Nutzung von solarem Eigenstrom die Grundlage für die Zukunft der Solarenergie in Deutschland ist. Diese zu belasten gefährdet die Energiewende im Kern. Daher muss der Gesetzentwurf dringend angepasst werden, so wie zahlreiche Bundesländer dies bereits gefordert haben."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solarthermie

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