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Kohleprotest vor dem Kanzleramt

02.07.2015 | Energienachrichten

Die Bürgerbewegung Campact, die Umweltschutzorganisationen Greenpeace, NABU, BUND und 350.org sowie die Entwicklungsorganisation Oxfam haben bundesweit mehr als 300.000 Unterschriften für einen baldigen Kohleausstieg Deutschlands gesammelt und diese am gestrigen 1. Juli in 100 Kisten vor dem Eingang zum Kanzleramt in Berlin gestapelt. Anschließend bildeten die Klimaschützer eine Menschenkette, die den Schriftzug "300.000 gegen Kohle" präsentierte. Die Unterzeichner fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel auf, einen schrittweisen, aber verbindlichen Kohleausstieg zu beschließen.

"Die Bundesregierung muss im Klimaschutz endlich Verantwortung übernehmen und den schrittweisen Kohleausstieg beschließen. Klimaschutz ohne Kohleausstieg ist wie ein Airbag ohne Luft: das funktioniert nicht", sagt Greenpeace-Energieexpertin Susanne Neubronner. Chris Methmann von Campact: "Angela Merkel darf nicht kurz nach dem G7-Gipfel ihr Klimaversprechen verraten. Wir brauchen kein teures Subventionsprogramm für die Konzerne, sondern endlich ein klares Ende für den Klimakiller Kohle."

Bei einer repräsentativen Emnid-Umfrage sprachen sich im letzten Monat 59 Prozent der Bundesbürger für einen Ausstieg aus der Kohle bis spätestens zum Jahr 2040 aus. "Der Kohleausstieg wird von einer großen Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Gibt die Bundesregierung dem Druck der Kohlekonzerne nach, handelt sie gegen diesen erklärten Willen und zum Nachteil der Bevölkerung. Das wäre ein fatales Signal, nicht zuletzt für die Weltklimakonferenz in Paris", sagt Tina Löffelsend vom BUND. Um die Erderwärmung unter der kritischen Grenze von zwei Grad zu halten, muss laut Weltklimarat der größte Teil der verbleibenden Kohle-, Öl- und Gasvorräte im Boden verbleiben.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Kanzleramt

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