Globale Energiewende: Erneuerbare überholt fossile Energie

Globale Energiewende: Erneuerbare überholt fossile Energie

01.07.2015 | Energienachrichten

Die weltweite Energiewende ist mittlerweile enorm in Schwung gekommen. Ein aktueller Report der Naturschutzorganisation WWF in Zusammenarbeit mit dem Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick zeigt, dass der Umbau des Energiesystems im globalen Maßstab funktioniert. Dazu wurden die weltweiten Trends im Energiesektor analysiert.

Die Welt baut in steigendem Tempo erneuerbare Energien aus und verabschiedet sich zunehmend von fossilen und nuklearen Kraftwerken - so lautet die zentrale Erkenntnis des vorliegenden Reports. Dazu einige Fakten: Im Jahr 2013 wurde rund um den Globus erstmals mehr erneuerbare als fossil-nukleare Kraftwerksleistung installiert. 2014 floss mehr als doppelt so viel Geld in erneuerbare wie in fossile Anlagen. Seit der Jahrtausendwende hat sich die weltweit installierte Leistung der Photovoltaik verfünfzigfacht. Die Windenergie nahm im gleichen Zeitraum um den Faktor acht zu. Die Folge: Im vergangenen Jahr stieg der globale Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase im Energiesektor erstmals seit 40 Jahren nicht an - und das trotz steigender Wirtschaftskraft und weiterhin wachsendem Energieverbrauch.

Treiber des globalen Wandels seien gewaltige Technologiesprünge und rasant fallende Preise, so der Report. Beispiel Solarstrom: Der Preis für eine Kilowattstunde Sonnenenergie fiel in wenigen Jahrzehnten von einem Euro auf bis zu fünf Cent in sonnenreichen Staaten. In Zukunft könnte er auf zwei Cent sinken, prognostiziert das Fraunhofer Institut. Zugleich würden immer mehr Investoren in Erwartung strengerer Klimavorgaben der Weltgemeinschaft ihr Geld aus fossilen und atomaren Energieprojekten abziehen, berichten LichtBlick und der WWF. Jüngstes Beispiel sei der Abschied des weltgrößten staatlichen Pensionsfonds in Norwegen von Kohle-Investitionen.

"Tempo und Ausmaß des Wandels sind überraschend und ermutigend. Die richtigen politischen Rahmenbedingungen waren für diese Entwicklung die Voraussetzung. Die Menschen wollen die Energiewende. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Wir brauchen eine anspruchsvolle Klimapolitik und eine starke politische Flankierung der Energiewende, um die gezeigten Trends zu verstärken und zu beschleunigen", sagt Eberhard Brandes, Vorsitzender der Geschäftsführung des WWF. Heiko von Tschischwitz, Gründer und CEO von LichtBlick, ergänzt: "Wir befinden uns inmitten einer industriellen Revolution, die die Energiewirtschaft global auf den Kopf stellt. Ökostrom ist kein Luxusgut mehr, sondern wettbewerbsfähig für alle Menschen verfügbar. Nicht Konzerne, sondern Verbraucher gestalten die neue Energiewelt. Dank moderner IT können wir auf der Basis von vielen Millionen dezentralen Kraftwerken und Speichern ein deutlich kostengünstigeres und zuverlässigeres Energiesystem aufbauen als bislang auf der Basis von Kohle, Öl, Erdgas und Uran."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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