EnEV 2014: Bundesregierung verschärft Bauvorschriften

EnEV 2014: Bundesregierung verschärft Bauvorschriften

07.04.2014 | Energienachrichten

Zum 01. Mai treten in Deutschland verschärfte Regelungen beim Thema Energiesparen im Wohnungsbau in Kraft. Fünf Jahre nach der letzten Energieeinsparverordnung soll die EnEV 2014 neue Maßstäbe für die Energieeffizienz im Gebäudebestand und insbesondere in Neubauten setzen. Ihr Energieverbrauch soll künftig um ein weiteres Viertel sinken. Zugleich soll die Wärmedämmung um durchschnittlich 20 Prozent effektiver werden. Die neuen Bauvorschriften gelten ab Januar 2016.

Auch beim Thema Austauschpflicht für alte Heizungen geht die EnEV 2014 einen Schritt weiter: Während die Austauschpflicht bisher für gas- oder ölbefeuerte Heizkessel, die vor 1978 eingebaut wurden, galt, sind nun auch Kessel betroffen, die vor 1985 eingebaut wurden bzw. älter als 30 Jahre sind. Nicht betroffen sind Niedertemperatur- und Brennwertkessel. Außerdem gilt die Austauschpflicht in selbstgenutzten Ein- oder Zweifamilienhäusern in der Regel nur, wenn das Haus seit Februar 2002 verkauft wurde. In diesem Fall gilt eine zweijährige Frist, um die Heizung zu erneuern.

Mit der EnEV 2014 soll auch die energetische Kennzeichnung von Wohngebäuden deutlich transparenter werden. Ab Mai müssen bereits in Immobilienanzeigen exakte Angaben zum energetischen Zustand von Haus oder Wohnung ersichtlich sein. Diese Pflichtangaben umfassen die Art des Energieausweises, den Energiekennwert, den mehrheitlichen Energieträger der Heizung, das Baujahr des Gebäudes und die Energieeffizienzklasse, sofern ein Energieausweis nach neuer EnEV vorliegt.

Die neu geschaffenen Energieeffizienzklassen sollen den bisherigen Energieausweis spürbar aufwerten. Sie zeigen auf einer Skala von A+ (geringer Energieverbrauch) bis H (hoher Energieverbrauch) - ähnlich wie bei Elektrogeräten - die Energieeffizienz einer Immobilie an. Erstmals sind auch Empfehlungen zu möglichen Modernisierungsmaßnahmen integraler Bestandteil des Dokumentes.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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