Deutsche lehnen Industrierabatte beim Strompreis ab

Deutsche lehnen Industrierabatte beim Strompreis ab

21.03.2014 | Energienachrichten

Während die Bundesregierung und die EU derzeit über die Höhe der Ökostromrabatte für deutsche Unternehmen aus der energieintensiven Industrie streiten, beziehen die Bundesbürger zum Thema Strompreisprivilegien eindeutig Position. Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Ökostrom-Marktführers LichtBlick ergeben hat, lehnen 83 Prozent der Deutschen die Industrierabatte bei EEG-Umlage und Netzentgelten ganz oder teilweise ab. Nur 17 Prozent halten die aktuelle Kostenverteilung, bei der die Privathaushalte für die Entlastung der Industrie zahlen, für gerechtfertigt.

Laut Einschätzung von LichtBlick profitiert die Industrie derzeit gleich doppelt von der Energiewende: Trotz der historisch niedrigen Einkaufspreise für Strom, die sich durch das wachsende Ökostrom-Angebot seit 2008 halbiert haben, zahlen mehr als 2.000 deutsche Unternehmen nur einen Bruchteil der EEG-Umlage. "Viele Unternehmen beklagen steigende Stromkosten, obwohl sie dank der sinkenden Einkaufspreise für Strom die wahren Profiteure der Energiewende sind. Das ist unehrlich", stellt Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft bei LichtBlick, klar.

Der Ökostrom-Marktführer schlägt vor, die Strompreisprivilegien der Industrie künftig an zwei Kriterien zu knüpfen: Erstens sollten nur Unternehmen profitieren, die im internationalen Wettbewerb stehen. Und zweitens müssten Nachlässe bei der EEG-Umlage an das jeweilige Strompreisniveau gekoppelt werden. Sinkt der Börsenpreis für Strom, sollten die Rabatte niedriger ausfallen, um die Industrie stärker an den Kosten der Energiewende zu beteiligen. Dies, so LichtBlick, könne auch zu mehr Verständnis seitens der Bevölkerung führen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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