Greenpeace: Uralt-Reaktoren gefährden Europa

Greenpeace: Uralt-Reaktoren gefährden Europa

18.03.2014 | Energienachrichten

Um auf die von veralteten Atomkraftwerken in Europa ausgehende Gefahr hinzuweisen, demonstrieren heute rund 60 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace am französischen AKW Fessenheim. Die Umweltschützer kommen unter anderem aus Frankreich, Deutschland, Italien, Tschechien, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz.

"Jeden Tag wächst die Gefahr, dass es in Fessenheim zu einem schweren Atomunfall kommt. Das AKW muss sofort abgeschaltet werden", fordert Greenpeace-Atomexpertin Susanne Neubronner. "Das kann aber nur ein Anfang sein. Sicherheit gibt es nur mit einem europäischen Atomausstieg." Das unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegene AKW Fessenheim gehört mit 37 Jahren zu den ältesten Frankreichs. Laut Greenpeace weise es zahlreiche Sicherheitsmängel auf - unter anderem sei der Schutz gegen Erdbeben, Überflutungen und Terrorangriffe unzureichend.

Nach Einschätzung der Umweltschützer befindet sich Europa inzwischen in einer neuen Ära des atomaren Risikos. 66 der insgesamt 151 Kernkraftwerke auf dem Kontinent sind älter als 30 Jahre, einige stehen gar seit über vier Jahrzehnten in Betrieb. Laut Greenpeace erhöhe das steigende Alter der Reaktoren unabhängig von Nachrüstungen oder Reparaturen die Gefahr schwerer Unfälle. Langfristig verschlechtere sich der Gesamtzustand von Atommeilern durch Materialermüdung und Verschleiß. Dennoch plane unter anderem Frankreich, die Laufzeiten seiner AKW weiter zu verlängern und deren Erzeugerleistungen entgegen dem ursprünglichen Wahlversprechen von Präsident Hollande sogar noch zu steigern.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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