Studie: Atomausstieg in Europa bis 2030 machbar

Studie: Atomausstieg in Europa bis 2030 machbar

07.03.2014 | Energienachrichten

Eine neue Studie der Technischen Universität Wien, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seine österreichische Partnerorganisation Global 2000 veröffentlicht haben, stellt einen europaweiten Atomausstieg bis zum Jahr 2030 in Aussicht. Voraussetzung dafür seien jedoch eine intensive Steigerung der Energieeffizienz und ein beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien in der EU. Auch eine grundlegende Reform des europäischen CO2-Zertifikatehandels sei hierfür nötig.

BUND-Energieexperte Thorben Becker: "Nur mit verbindlichen Zielen zur Senkung der CO2-Emissionen, für mehr Energieeffizienz und für den Ausbau erneuerbarer Energien kann die deutsche Energiewende abgesichert und eine europäische Energieversorgung ohne Atomkraft realisiert werden." In der Studie mit dem Titel "Europa 2030 ohne Atomkraftwerke" untersuchten Experten der Technischen Universität Wien auch den Einfluss eines EU-weiten Atomausstiegs auf die Strompreise. Demnach würde der weitere Ausbau erneuerbarer Energien zunächst zwar höhere Kosten verursachen, auf längere Sicht jedoch zu sinkenden Strompreisen führen.

Untersucht wurden außerdem aktuell diskutierte Fördermodelle für den Bau von Atomkraftwerken. Laut Studie seien feste Einspeisevergütungen für Atomstrom, wie sie beispielsweise in Großbritannien verlangt werden, nach EU-Recht nicht genehmigungsfähig. Die Bundesregierung müsse entsprechenden Plänen zur Subventionierung neuer Atommeiler deshalb entschieden entgegentreten, so der BUND. Besonders abschreckend sei in diesem Zusammenhang das Beispiel des im Bau befindlichen Atomkraftwerks Olkiluoto in Finnland: Dessen Kosten waren ursprünglich auf drei Milliarden Euro veranschlagt und sind inzwischen auf mindestens neun Milliarden Euro angewachsen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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