Die Zahl der deutschen Haushalte, die angesichts immer höherer Kosten für Strom, Gas und Heizöl unter der sogenannten "Energiearmut" leiden, ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Wie durch eine offizielle Anfrage der Partei Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung bekannt wurde, mussten im Jahr 2011 knapp sieben Millionen deutsche Haushalte mehr als ein Zehntel ihres Einkommens für Energiekosten aufwenden. Somit waren zu diesem Zeitpunkt mehr als 17 Prozent der Haushalte von Energiearmut betroffen. Innerhalb von drei Jahren - zwischen 2008 und 2011 - ist die Zahl der unter den hohen Energiepreisen leidenden Haushalte in der BUndesrepublik um über eine Million gewachsen.
Das Grundproblem: Die Energiekosten steigen hierzulande seit Jahren schneller als die Löhne. Während die Heizkosten innerhalb der letzten zehn Jahre um über 40 Prozent teurer geworden sind und sich die Strompreise sogar nahezu verdoppelt haben, sind die Löhne der Deutschen im Schnitt nur um 17 Prozent gestiegen. Eine der unmittelbaren Folgen: Im Jahr 2012 wurde rund 40.000 Haushalten in Deutschland zeitweise das Gas gesperrt - und damit 7.000 Haushalten mehr als noch im im Jahr davor.
Die Grünen haben auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse an die Bundesregierung appelliert, insbesondere die Wärmedämmung von Gebäuden und den Einbau moderner und energieeffizienter Heizsysteme stärker zu fördern. Anderenfalls bestehe die Gefahr, dass immer mehr Haushalte von den steigenden Energiekosten überfordert würden.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft