ADAC gegen Kaufprämie für Elektroautos

ADAC gegen Kaufprämie für Elektroautos

16.06.2015 | Energienachrichten

Der ADAC hat sich im Rahmen der gestern gestarteten Nationalen Konferenz Elektromobilität der Bundesregierung prinzipiell für eine Förderung der Elektromobilität in Deutschland ausgesprochen, von einer diesbezüglichen Kaufprämie jedoch abgeraten. Wenn die Elektromobilität den Verbrauchern konkrete Vorteile biete, werde sie sich wie andere alternative Antriebe auch durchsetzen können, sagte ADAC-Präsident Dr. August Markl.

"Eine Kaufprämie lehnen wir ab, weil sie einseitig nur wenigen privilegierten Autokäufern zu Gute kommt. Elektroautos sind nach wie vor sehr teuer und kommen für viele Menschen deshalb noch nicht in Frage", so Markl. Um die noch vorhandenen Bedenken und Vorurteile der Verbraucher zu beseitigen, müssen laut ADAC die Rahmenbedingungen bei der Infrastruktur und Technik verbessert werden. Der Automobilclub bewertet einen verbraucherfreundlichen Zugang zu Ladestationen, ein unkompliziertes Abrechnungssystem sowie die Förderung von gewerblichen und öffentlichen E-Fahrzeug-Flotten als zentrale Aufgabenstellungen der nahen Zukunft.

Derweil hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) eine kritische Bilanz der Elektromobilität in Deutschland gezogen. Trotz der klimapolitischen Notwendigkeit alternativer Niedrigemissionsfahrzeuge sei das bisherige Engagement der Bundesregierung zur Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsformen unzureichend. Das selbstgesteckte Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen im Jahr 2020 sei mit Zögerlichkeit nicht zu erreichen und zementiere die dominante Stellung des Verbrennungsmotors.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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