Studie: Photovoltaik wird Energiemarkt revolutionieren

Studie: Photovoltaik wird Energiemarkt revolutionieren

12.06.2015 | Energienachrichten

Die Photovoltaik erweist sich gegenwärtig als weltweit stabiler Wachstumsmarkt. Allein in 2014 stieg die globale Solarkraft-Kapazität im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 Gigawatt und beläuft sich nun insgesamt auf 177 Gigawatt. Aber: Auf diesem schnell wachsenden Markt spielen die traditionellen Energieversorger kaum eine Rolle - auf sie entfällt in Europa nicht einmal ein Prozent der installierten Photovoltaik-Kapazität, wie eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Roland Berger besagt.

"Die meisten PV-Anlagen werden immer noch auf Dächern von Häusern und Firmengebäuden installiert", erklärt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Projektentwickler, Investoren, Haushalte und Gewerbetreibende werden so zu einer ernsthaften Konkurrenz für die traditionellen Energieversorger. Diese sollten daher die Marktchancen der Photovoltaik schnell erkennen und für sich nutzen." Marktanalysten erwarten, dass sich in Europa immer mehr Privathaushalte und Firmen in den kommenden Jahren entscheiden, in eine eigene Photovoltaikanlage zu investieren. Einer der Hauptgründe: Die Preise für die Technik sinken schnell und machen die Investition stetig attraktiver. Die Kosten für Solaranlagen gingen zwischen 2010 und 2013 für Privathaushalte um 15 Prozent, für Gewerbetreibende sogar um 23 Prozent zurück. Zunehmend vorteilhaft ist auch die Preisentwicklung eigens erzeugten Sonnenstroms. Laut Roland Berger ist dieser in Deutschland für private Nutzer momentan 17 Cent pro Kilowattstunde günstiger als der Einzelhandelsstrompreis.

Die Roland-Berger-Experten gehen davon aus, dass bis 2030 etwa zwölf Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Europa auf die Photovoltaik entfallen werden. Für Länder wie Deutschland, Griechenland und Italien erwarten die Analysten, dass die Photovoltaik-Kapazität bereits im Jahr 2025 die Grundlastnachfrage übersteigen wird. Sie könnte sogar 50 Prozent der Spitzenlastnachfrage übertreffen und dadurch zusätzliche Exporte und Speicherkapazitäten erfordern. "Das wird die klassische Energielandschaft stark verändern", prognostiziert Torsten Henzelmann. "Versorger müssen sich auf zunehmende Schwankungen des Energiesystems, den Verlust von Erzeugungsvolumen und niedrigere Preise einstellen. Außerdem werden neue Akteure auf diesem Markt agieren."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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