Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), hat seinen Dienstwagen demonstrativ auf Erdgasantrieb umgestellt und fasst mittelfristig den Umstieg der weiteren Dienstwagenflotte der DBU ins Auge. Für Bottermann steht fest: "Erdgasautos sind als Brückentechnologie auf dem Weg zu einer schadstoffärmeren individuellen Fortbewegung mit Blick auf die Verbrauchskosten ökonomisch wie auch hinsichtlich wesentlicher Umweltparameter ökologisch deutlich im Vorteil."
Die Rahmenbedingungen für einen Umstieg auf den alternativen Antrieb seien allerdings nicht optimal. Bottermanns Kritik: "Rund 480.000 Kilometer Erdgasleitungen liegen in Deutschland unter unseren Füßen. Doch Tankstellen sind noch immer Mangelware." In Deutschland gebe es rund 920 Erdgastankstellen - insbesondere in ländlichen Regionen sei das Netz im Vergleich zur städtischen Versorgung jedoch noch deutlich ausbaufähig.
Die ökologischen Vorteile des Erdgasantriebs liegen für den DBU-Generalsekretär auf der Hand: Weniger klimabelastendes Kohlendioxid und weniger Feinstaub, der die menschliche Gesundheit nachweislich beeinträchtigen könne. Ein weiteres Argument sei der wirtschaftliche Faktor: Ein Erdgasauto sei mit Blick auf die Kraftstoffkosten um rund die Hälfte günstiger als ein Benziner und entlaste Autofahrer auch bei der Kraftfahrzeugsteuer. Doch der Marktanteil von Erdgasautos betrage hierzulande gerade einmal 0,3 Prozent - nur knapp 100.000 Autos mit dieser Technik seien auf deutschen Straßen unterwegs.
Kritik übt der DBU-Generalsekretär am bislang verwirrenden Auspreisen des alternativen Kraftstoffes an Tankstellen. Der Erdgaspreis werde in Kilogramm angegeben, was einen direkten Vergleich zu einem Liter Benzin verkomplizieren würde. Ein Kilogramm komprimiertes Erdgas enthalte etwa eineinhalb Mal so viel Energie wie ein Liter Benzin. Bottermann: "Erdgas zu tanken, ist deutlich günstiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat."
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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft