Pilotprojekt: Heidelberger Wohnsiedlung bezieht eigenen Solarstro...

Pilotprojekt: Heidelberger Wohnsiedlung bezieht eigenen Solarstrom

07.02.2014 | Energienachrichten

Seit Ende letzten Jahres werden die ersten Bewohner der Siedlung "Neue Heimat" in Nußloch bei Heidelberg mit Ökostrom vom eigenen Dach versorgt. Die Heidelberger Energiegenossenschaft eG (HEG) betreibt auf sieben Mehrfamilienhäusern der Siedlung Bürgersolaranlagen. Auf über 3.000 Quadratmetern Dachfläche werden pro Jahr rund 380.000 Kilowattstunden Strom erzeugt - genug, um bilanziell alle Wohneinheiten der Siedlung zu versorgen.

Das Projekt der HEG ist das erste Direktverbrauchskonzept einer Energiegenossenschaft für Mehrfamilienhäuser in Deutschland. Die Mieter der "Neuen Heimat" erhalten durch ein eigens installiertes Zähler- und Messsystem sowie über einen speziellen Ökostromtarif die Möglichkeit, den vor Ort erzeugten Solarstrom preiswert zu beziehen.

Unterstützt wird das Heidelberger Pilotprojekt durch Fördergelder des Ökostromzertifizierers Grüner Strom Label e.V. (GSL) in Höhe von knapp 90.000 Euro. "Das Projekt setzt die Idee einer von Bürgern getragenen ökologischen Energieversorgung vorbildhaft um", so Antje Fehr, Produktmanagerin beim GSL. "Es zeigt, dass auch Mieter direkt vom Ausbau erneuerbarer Energien profitieren. Zum einen können sie sich über die Genossenschaft unkompliziert und mit kleinen Beträgen an den Solaranlagen beteiligen. Zum anderen können sie günstig produzierten Ökostrom vom Dach des Wohnhauses beziehen."

Andreas Gißler, Vorstand der HEG, glaubt, dass das Modell auch über die Wohnsiedlung hinaus einen Vorbildcharakter entfalten kann: "Uns war wichtig, dass das Verfahren auch auf andere Energiegenossenschaften übertragbar ist. Die zahlreichen Anfragen, die schon jetzt an uns gerichtet werden, zeigen uns den großen Bedarf für ein solches Referenzprojekt."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solardach

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