RWE Generation, die Erzeugungsgesellschaft des RWE-Konzerns, hat beschlossen, das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk "Claus C" im niederländischen Maasbracht vom kommenden Juli an zu konservieren. Ab diesem Zeitpunkt soll die Anlage dem Strommarkt planmäßig nicht mehr zur Verfügung stehen, wie RWE dem zuständigen Netzbetreiber bereits mitgeteilt hat.
Geringe Einsatzzeiten bei einem gleichzeitig sehr niedrigen Großhandelspreis würden einen wirtschaftlichen Betrieb nicht mehr zulassen, teilt das Unternehmen aktuell mit. Dies sei unter anderem eine Folge der deutschen Energiewende, durch die mehr und mehr Strom aus erneuerbaren Energien auch in das niederländische Netz gedrängt werden würde.
Das Gaskraftwerk "Claus C" gehört mit einem Wirkungsgrad von knapp 60 Prozent zu den modernsten seiner Art. Es wurde erst im Jahr 2012 in Betrieb genommen und verfügt über eine Kapazität von gut 1.300 Megawatt. Nachdem Block A der Anlage mit 610 Megawatt bereits Anfang letzten Jahres stillgelegt wurde, wird nach der aktuellen Entscheidung am Standort Maasbracht vorerst kein Strom mehr produziert. Die Konservierung, so RWE, solle so lange bestehen bleiben, bis die energiepolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Europa einen Weiterbetrieb des Gaskraftwerkes erlauben würden.
Trotz der zur Zeit wirtschaftlich schwierigen Lage für Anlagen dieser Art erwartet RWE, dass im künftigen Energiemix Europas sowohl hocheffiziente Gas- als auch Kohlekraftwerke eine entscheidende Rolle spielen werden. Für "Claus C", so der Energiekonzern, könnten sich wegen der günstigen Lage direkt an der belgischen Grenze mittelfristig neue Perspektiven ergeben.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft