BUND veröffentlicht "Kohleatlas"

BUND veröffentlicht "Kohleatlas"

03.06.2015 | Energienachrichten

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Heinrich-Böll-Stiftung haben am gestrigen Dienstag in Berlin den "Kohleatlas" veröffentlicht. Die Faktensammlung beleuchtet Fragen wie: Woher kommt die Kohle, warum ist sie klimaschädlich, wo liegen ihre größten Reserven, wo wird am meisten gefördert, was ist dran an der Rede von der "billigen Kohle" und wer profitiert am meisten von diesem Brennstoff? Der Atlas erläutert in Text und Bild, wie die Kohleindustrie in Deutschland, der EU und weltweit finanziert und subventioniert wird und welche Alternativen es gibt. Das 48-seitige Dokument ist ab sofort im Internet unter www.boell.de/kohleatlas und www.bund.net/kohleatlas erhältlich, sowie auf Papier und als e-Publikation. Im kommenden November soll der Kohleatlas auch auf Englisch erscheinen. Weitere länderspezifische Ausgaben, etwa für Polen und Tschechien, sind ebenfalls geplant.

Der Kohleatlas nennt unter anderem folgende Fakten: Der Abbau von Braun- und Steinkohle und deren Verbrennung haben verheerende Folgen für Mensch und Natur. Die Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke kostet weltweit jährlich mehrere hunderttausend Menschenleben. Allein in Deutschland verursacht die Abgasbelastung durch Kohlekraftwerke Gesundheitskosten in Höhe von etwa vier Milliarden Euro pro Jahr. Mit einem jährlichen Ausstoß von weltweit rund 15 Milliarden Tonnen CO2 trägt keine andere Energiequelle so stark zur Erderwärmung bei wie die Kohle. Die bekannten globalen Braun- und Steinkohlereserven betragen etwa 1.000 Milliarden Tonnen. Soll der Klimawandel jedoch beherrschbar bleiben, darf davon nur noch ein Bruchteil verbrannt werden.

Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung: "Mit über 350 Milliarden Euro wurde das Geschäft mit der Kohle hierzulande seit 1950 staatlich subventioniert. Deutschland ist Weltmeister bei der Förderung von Braunkohle. Dabei wissen wir längst: das Kohle-Zeitalter geht zu Ende, aus klimapolitischen, gesundheitlichen und auch aus wirtschaftlichen Gründen. Wir stehen an der Schwelle zu einer globalen Energiewende. Die Energie von morgen kommt aus erneuerbaren Quellen, aus emissionsfreien Kraftwerken mit Brennstoffkosten nahe Null. Der schrittweise Kohleausstieg ebnet den Weg in eine postfossile Wirtschaft. Eine Klimaschutzabgabe auf Kohlekraftwerke ist überfällig. Wir fordern die Bundesregierung auf, sie zügig umzusetzen. Die Energiewende gefährdet nicht Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit, sondern fördert sie."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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