Gemeinsam mit Partnern aus Irland, Dänemark und Portugal hat das oberfränkische Unternehmen Rauh SR Fensterbau GmbH intelligente Fenster entwickelt. Mit der neuen Technologie namens "CLIMAWIN", die mit 1,4 Millionen Euro von der EU gefördert wurde, soll der Wärmeverlust in Gebäuden um knapp ein Viertel reduziert werden. Die neuen Fenster sollen noch in diesem Jahr europaweit in Wohn- und Industriegebäuden zum Einsatz kommen.
Die CLIMAWIN-Fenster können Energiekosten sparen, indem sie die von außen kommende Luft durch ein spezielles Lüftungssystem vorheizen. Sie werden mit Solarzellen betrieben und automatisch von Zimmersensoren gesteuert. Im Vergleich zu bereits vorhandenen Fenster- und Ventilationstechnologien bietet CLIMAWIN eine hohe Wärmedämmung, geregelte Ventile für eine kontrollierte Luftzufuhr, Doppelverglasung, Luftfilter sowie eine drahtlose Kommunikation zwischen Zimmersensor und Fenster. Aufgrund dessen ist auch der nachträgliche Einbau ohne erneute Verkabelung möglich.
"In Gebäuden sind Fenster eine der Hauptursachen für den Wärmeverlust. Bei unserer innovativen Technologie handelt es sich in Wirklichkeit um ein passives Ventilationssystem zur Wärmerückgewinnung. Testergebnisse haben gezeigt, dass die Energieeffizienz in einem normalen Gebäude, in dem ausschließlich CLIMAWIN-Fenster montiert wurden, um 18 bis 24 Prozent höher war", erklärt Brian O"Brien von Solearth Ecological Architecture aus Irland. "CLIMAWIN wurde zur Verbesserung des Komforts so konzipiert, dass die eintretende Lüftungsluft an nördlichen, östlichen und westlichen Fassaden vorgewärmt wird. Die Sonneneinstrahlung an südlichen Fassaden hingegen wird eingefangen und genutzt, um unter dem Strich Energie zu sparen. Für heiße Klimazonen bietet die Technologie eine Selbstkühlungsfunktion."
Die Entwicklungsphase der CLIMAWIN-Technologie dauerte insgesamt drei Jahre. Die Ventilationsfenster werden voraussichtlich ab Ende 2014 in ganz Europa erhältlich sein. Bauherren und Sanierer können dann zwischen Holz- und Holz-Aluminium-Rahmen wählen. Die Fenster werden in Dänemark und Deutschland hergestellt.
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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft