EU ermittelt gegen Solarimporte aus Taiwan und Malaysia

EU ermittelt gegen Solarimporte aus Taiwan und Malaysia

01.06.2015 | Energienachrichten

Die Europäische Kommission hat am vergangenen Freitag die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen Solarimporte aus Taiwan und Malaysia bekannt gegeben. Bei diesen Importen besteht der Verdacht, dass sie in Teilen ursprünglich aus China stammen und damit einem Zoll gegen Dumping und illegale Subventionen unterliegen. Künftig sollen sämtliche Solarzellen und -module, die aus Taiwan und Malaysia importiert werden, bei ihrer Einfuhr in die EU registriert werden, so dass auch nachträglich noch etwaige Zölle darauf erhoben werden können.

Die europäische Herstellerinitiative EU ProSun begrüßt den Schritt der Europäischen Kommission. Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun: "Chinesische Solarhersteller umgehen die Antidumpingmaßnahmen der EU, indem sie ihre Waren vor dem Transport nach Europa in andere Länder bringen und damit die Angabe des Herkunftslandes fälschen. Das ist Zollbetrug und muss gestoppt werden." Die Summe der durch diese Praktiken verursachten Zollhinterziehung beziffert EU ProSun auf bisher rund 500 Millionen Euro, die der EU und ihren Mitgliedsstaaten entgangen seien. Europäische Zollämter hätten bereits Ermittlungen aufgenommen, um einen Teil dieser Summe nachträglich zu erheben.

Solarhersteller in Taiwan und Malaysia, die sich nicht an der chinesischen Zollumgehung beteiligen, können von den Zollmaßnahmen ausgenommen werden. Nitzschke: "Es geht ausdrücklich um chinesische Dumpingimporte, deren Zollumgehung über Taiwan und Malaysia gestoppt werden soll, nicht um Produkte, die tatsächlich in Taiwan und Malaysia hergestellt worden sind. Diese sollen weiterhin zollfrei eingeführt werden."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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