Brennstoffzelle mittelfristig keine Alternative zum Elektroauto

Brennstoffzelle mittelfristig keine Alternative zum Elektroauto

13.01.2014 | Energienachrichten

Brennstoffzellenfahrzeuge gelten als mögliche Alternative zu batteriebetriebenen Elektroautos, um das langfristig geforderte Ziel einer weitgehend emissionsfreien Mobilität zu erreichen. Insbesondere im Hinblick auf das Problem der limitierten Batteriereichweite beim Elektroantrieb, ruhen viele Hoffnungen auf der Brennstoffzelle. Experten glauben aufgrund des hohen Preises jedoch nicht an einen schnellen Durchbruch der Technologie.

"Bislang verhindern die hohen Produktionskosten für Brennstoffzellensysteme und die fehlende Infrastruktur den lange erwarteten Start am Massenmarkt", sagt Wolfgang Bernhart von der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants. "Zwar werden die Kosten für die Herstellung von Brennstoffzellensystemen in den kommenden Jahren deutlich sinken. Trotzdem müssen zunächst gravierende technische Hürden überwunden werden, bevor Brennstoffzellen den Durchbruch in der Automotive-Industrie schaffen können."

Eine neue Studie der Roland-Berger-Experten zeichnet mittelfristig ein kritisches Bild für die Antriebstechnologie. Hohe Herstellungskosten würden den Markterfolg demnach bremsen. Aktuell kostet ein Brennstoffzellensystem rund 45.000 Euro pro Fahrzeug. Größter Kostentreiber sei das dafür benötigte und sehr teure Edelmetall Platin, welches auch langfristig am Weltmarkt limitiert bleibe.

Aus diesem Grund ist die Entwicklung nahezu platinfreier Brennstoffzellen ein Forschungsschwerpunkt vieler Automobilhersteller. Technisch sind solche alternativen Systeme jedoch noch weit von der Serienreife entfernt. Mittelfristig, so Experte Bernhart, sei nicht damit zu rechnen, dass die Brennstoffzelle über ihr Nischendasein hinauskommen könne. "Auf absehbare Zeit werden daher wohl eher batteriebasierte und hybride Antriebsstränge die Hauptrollen auf dem Weg zur Null-Emissions-Mobilität spielen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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