Die Kosten, die deutsche Haushalte und Betriebe zur Förderung erneuerbarer Energien aufbringen müssen, erreichten im abgelaufenen Jahr 2013 einen neuen Rekordwert. Die aktuell der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegende Jahresabrechnung der Netzbetreiber hat ergeben, dass 2013 insgesamt 21,8 Milliarden Euro für regenerativ erzeugten Strom gezahlt werden mussten. Nach derzeitigen Prognosen wird die Summe in diesem Jahr nochmals klettern - auf geschätzte 23,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2012 lagen die Ökostrom-Kosten laut Bericht der FAZ noch bei 17,3 Milliarden Euro.
Besonders paradox erscheint folgender Umstand: Aufgrund der mittlerweile hohen Verfügbarkeit erwirtschaftete der in Deutschland erzeugte Ökostrom aus Sonne, Wind und Co. im vergangenen Jahr an der Börse lediglich zwei Milliarden Euro. Deshalb erreichte die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerte Förderumlage einen Rekordwert von mehr als 19 Milliarden Euro. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies Ökostrom-Kosten von etwa 220 Euro im Jahr, womit die EEG-Umlage im Vergleich zu 2012 um mehr als ein Drittel angestiegen ist.
Um die gegenwärtige Schieflage bei der Ökostrom-Finanzierung in ein ausgewogeneres Verhältnis zu bringen, hat der neue Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel angekündigt, bis Ostern Eckpunkte für eine Reform des EEG vorzulegen. Als zentrales Problem könnte sich jedoch der Umstand erweisen, dass die geltenden Vergütungen für die Erzeugung von Ökostrom auf 20 Jahre garantiert und damit schwer aufkündbar sind.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft