Deutsche Ökostrom-Quote 2013 bei 24,7 Prozent

Deutsche Ökostrom-Quote 2013 bei 24,7 Prozent

27.12.2013 | Energienachrichten

Im auslaufenden Jahr 2013 hat der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung Deutschlands erneut einen Rekordwert erreicht. 24,7 Prozent der Elektrizität und damit knapp jede vierte verbrauchte Kilowattstunde stammten aus Wind-, Solar-, Wasser-, Erdwärme- und Biogasanlagen. Dies stellt ein Wachstum von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar.

Die größten Anstiege unter den erneuerbaren Energieträgern waren bei Biogasanlagen und Solarkraftwerken zu verzeichnen. Parallel dazu ist jedoch auch die Verstromung in Kohlekraftwerken gestiegen. Gas- und Kernkraftwerke haben hingegen weniger Strom geliefert als in den Vorjahren. Dies besagen Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, die aktuell vom Denk- und Politiklabor Agora Energiewende ausgewertet wurden. "Die erneuerbaren Energien sind weiter auf gutem Weg", sagt Patrick Graichen, designierter Direktor von Agora Energiewende. "Sorge bereitet allerdings, dass die Stromzeugung durch den zunehmenden Einsatz von Kohle klimaschädlicher geworden ist. Wir stehen derzeit vor einem Energiewende-Paradox: Steigende Treibhausgasemissionen bei gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese Entwicklung war nur möglich, weil der Ausstoß von Treibhausgasen kaum etwas kostet. Der europäische Markt für Emissionsrechtezertifikate muss dringend repariert werden, um das zu ändern."

Den Daten der AG Energiebilanzen zufolge geht der Zuwachs bei der klimaschädlichen Verstromung vor allem auf den Export zurück. Kohlekraftwerke produzierten in diesem Jahr 8,9 Terawattstunden mehr als 2012, gleichzeitig wuchs der Stromexport um 9,9 Terawattstunden. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass der innerdeutsche Stromverbrauch in 2013 um 10,7 Terawattstunden gesunken ist. Dieser Rückgang entspricht nahezu exakt der verminderten Produktion von Gaskraftwerken, die aufgrund eingebrochener Preise an der Strombörse kaum noch wirtschaftlich betrieben werden können. Ebenfalls interessant: Rechnerisch wurde die weggefallene Strommenge aus den Kernkraftwerken, die infolge der Katastrophe von Fukushima stillgelegt wurden, ganau durch den Zuwachs an erneuerbaren Energien ausgeglichen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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