Strompreise könnten bis 2018 um weitere 13 Prozent steigen

Strompreise könnten bis 2018 um weitere 13 Prozent steigen

06.12.2013 | Energienachrichten

Der Strompreis für private Haushalte könnte in den kommenden vier Jahren um bis zu 13 Prozent ansteigen. Dieses Szenario prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für den Fall, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von der künftigen Bundesregierung nicht grundlegend reformiert wird. Für Industrieunternehmen, die nicht von Ausnahmeregelungen beim Strompreis profitieren - dies trifft auf 99 Prozent aller deutschen Firmen zu - würden sich die Energiekosten sogar um 19 Prozent verteuern.

"Die neue Bundesregierung hat eine große Aufgabe. Kleinteilige Änderungen an der Förderung reichen nicht aus, um die Energiewende effizient zu gestalten", sagt Studienleiter und Energieexperte des IW Köln, Dr. Hubertus Bardt. "Ein großer Wurf für mehr Wettbewerb ist nötig, um wettbewerbsfähige Strompreise zu sichern."

Laut Studienergebnissen ist und bleibt die EEG-Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien der größte Strompreistreiber seitens des Staates. Die darüber finanzierten Subventionen könnten binnen der kommenden vier Jahre im ungünstigsten Fall von heute 16,5 auf 31 Milliarden Euro steigen. Dies entspräche einem Anstieg der EEG-Umlage auf 8,1 Cent. Selbst im günstigsten Fall, bei verlangsamter Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren und schnell sinkenden Kosten für die Ökostromproduktion, würde der Subventionsbedarf laut Studie immer noch um rund 3 Milliarden Euro steigen.

Ab dem kommenden Jahr zahlen die deutschen Stromkunden mehr als 30 Milliarden Euro für Steuern, Abgaben und Umlagen. Damit erreicht der staatliche Anteil am privaten Strompreis einen neuen Höchstwert von knapp 52 Prozent. Ohne eine grundlegende Strukturreform des Energiemarktes, so die Prognose des IW, könnte der staatliche Anteil bis 2018 sogar auf bis zu 56 Prozent ansteigen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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