Zwei Drittel aller Brennwertkessel verschenken Potenzial

Zwei Drittel aller Brennwertkessel verschenken Potenzial

26.11.2013 | Energienachrichten

Da die Heizkosten hierzulande von Jahr zu Jahr steigen, versuchen zahlreiche Haushalte die Preisspirale durch den Einsatz moderner Brennwertkessel abzumildern. Mittlerweile sind 4,5 Millionen solcher Geräte in Deutschland aktiv. Brennwertkessel sind besonders effizient, weil sie auch die in den Abgasen enthaltene Wärme nutzen. Bei anderen Heiztechniken entweicht diese ungenutzt durch den Schornstein. Nach Untersuchungen der Verbraucherzentrale Energieberatung schöpft allerdings nur ein Drittel der Kessel den Brennwerteffekt vollständig aus.

Ein Brennwertkessel kann mit Gas, Öl und inzwischen sogar mit Pellets beheizt werden. Er kostet inklusive Einbau zwischen 6.000 und 10.000 Euro. Im Vergleich zu einem 20 Jahre alten Standardkessel spart er jährlich zwischen zehn und 20 Prozent Energie ein. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus sind das pro Jahr etwa 660 Euro Heizkosten, womit sich die Investition in einen effizienten Kessel nach etwa sieben Jahren rechnet.

"Es ist ärgerlich, dass der Vorteil der Brennwerttechnik in der Praxis bei drei Millionen Kesseln verpufft. Meist fehlt die optimale Einstellung der Heizung durch einen hydraulischen Abgleich", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der gemeinnützigen co2online GmbH. "Ein hydraulischer Abgleich ist eine wichtige Voraussetzung für effizientes Heizen. Hauseigentümer sollten ihn beim Einbau eines neuen Kessels gleich mit vornehmen lassen." Bei bereits installierten Brennwertkesseln könne die Maßnahme vom Fachhandwerker auch nachträglich vorgenommen werden, so Loitz.

Bei einem hydraulischen Abgleich werden die verschiedenen Komponenten der Heizanlage - vom Heizkessel über die Pumpe bis zu den Thermostatventilen - richtig eingestellt und auf den Gebäudebedarf abgestimmt. Dabei wird die Menge an Heizwasser so reguliert, dass zu jedem Heizkörper nur die tatsächlich erforderliche Wärme transportiert wird. Das reduziert den Energieverbrauch spürbar. Ein hydraulischer Abgleich kostet, je nach Zustand der Heizung, zwischen 400 und 1.000 Euro.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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