Geringe Kostenexplosion bei Offshore-Windparks

Geringe Kostenexplosion bei Offshore-Windparks

20.05.2015 | Energienachrichten

Offshore-Windparks schneiden mit einer durchschnittlichen Kostenüberschreitung von 20 Prozent im Vergleich zu anderen Großprojekten in Deutschland relativ gut ab. Im Schnitt werden die Kosten für ein Großprojekt in der Bundesrepublik um 73 Prozent überschritten. Dies besagt eine aktuelle Studie der Berliner Hertie School of Governance.

Obwohl die Verantwortlichen mit einer Reihe von Pionierrisiken zu kämpfen hätten, so das Fazit der Studie, seien bei den insgesamt acht untersuchten Windpark-Projekten deutliche Lerneffekte im Hinblick auf Planung, Bau und Installation erkennbar. Allerdings wurden die Anlagen durch Probleme bei der Netzanbindung mit Zeitverzögerungen von durchschnittlich 13 Monaten gebremst, was zu Kostensteigerungen im Milliardenbereich führte. Schwachpunkte seien vor allem die mangelnde Koordination zwischen Übertragungsnetzbetreibern und Windparkentwicklern sowie ein unsicherer politischer Rahmen, so die Autoren der Studie.

Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 170 seit den 1960er Jahren in Deutschland realisierte Großprojekte erfasst und analysiert - darunter 119 abgeschlossene und 51 noch laufende Projekte. Innerhalb des Energiesektors wurde mittels der ausgewerteten Daten auch ein Vergleich zum Bau von Atomkraftwerken in den 60er, 70er und 80er Jahren angestellt. Ergebnis: Die sechs untersuchten Meiler wurden mit einer durchschnittlichen Kostenüberschreitung von 187 Prozent fast dreimal so teuer wie ursprünglich veranschlagt. Zudem konnten im Zeitverlauf keinerlei Lerneffekte festgestellt werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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