Energiewende: Heizkostenbremse statt Strompreisdiskussion

Energiewende: Heizkostenbremse statt Strompreisdiskussion

12.11.2013 | Energienachrichten

Fossile Brennstoffe sind in Sachen Energie Kostentreiber Nummer eins in deutschen Privathaushalten. Dies berichtet das ZDF-Verbrauchermagazin WISO auf Basis noch unveröffentlichter Berechnungen der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) für das Jahr 2013. Den Daten zufolge würden allein Benzin und Heizöl rund drei Viertel der Energiekosten eines Haushalts ausmachen. Nur ein Viertel der Energiekosten entfalle demnach auf Strom.

Bei der Heizung gebe es noch zu viel veraltete Technik, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer im Interview. Dehalb werde noch deutlich zu viel Öl und Gas verbrannt. Vor dem Hintergrund der laufenden Koalitionsverhandlungen, in denen vor allem die Belastung der Haushalte durch steigende Strompreise diskutiert wird, fordert Vohrer ein Umsteuern der Politik: "Wir brauchen eine Wärmewende in den Heizungskellern. Doch das droht im Moment wieder hinten runter zu fallen." Die Fördertöpfe für Heizungsmodernisierungen seien gut gefüllt, debattiert werde allerdings nur über den Kostenfaktor Strom.

Auch Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena), betonte Ende letzter Woche auf einer Pressekonferenz in Berlin: "Wir brauchen eine Heizkostenbremse. Alle reden über den Strompreis, dabei ist die energetische Modernisierung bestehender Gebäude mindestens genauso wichtig, um die Energiekosten für die privaten Verbraucher einzudämmen." Nur etwa fünf Prozent des deutschen Gebäudebestands seien energetisch auf dem heutigen Stand der Technik.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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