Union und SPD planen Fracking-Moratorium

Union und SPD planen Fracking-Moratorium

11.11.2013 | Energienachrichten

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom vergangenen Freitag steht im Rahmen der laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD der Beschluss eines Moratoriums beim kontrovers diskutierten Fracking bevor. Demnach habe sich die verhandelnde Arbeitsgruppe Umwelt auf einen entsprechenden Passus im künftigen Koalitionsvertrag geeinigt. Das Fracking soll in Deutschland so lange verboten sein, bis ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen und alle Risiken für Mensch und Umwelt bewertet und ausgeschlossen sind.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des geplanten Moratoriums hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Beschluss als "Sieg der Vernunft" gelobt. DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann: "Sowohl unter dem wirtschaftlichen Aspekt, vor allem aber unter dem Aspekt des Natur- und Gesundheitsschutzes wäre alles andere unverantwortlich gewesen und ein Blankoscheck auf die Zukunft." Gerade im Hinblick auf die derzeitigen Koalitionsverhandlungen zur Energiewende müsse das Prinzip der Generationengerechtigkeit Grundlage sein. "Wir können nicht heute auf Teufel komm raus leben und die Lösungen unserer Probleme unseren Kindern und Enkeln vor die Füße kippen", so Bottermann.

Die DBU hatte sich in der Vergangenheit wie zahlreiche andere Naturschutzorganisationen und Umweltverbände klar gegen das Fracking positioniert. Bei dem Verfahren wird mit verschiedenen Chemikalien versetztes Wasser unter hohem Druck in erdgashaltige Gesteinsschichten verpresst, um durch so entstehende Risse die Durchlässigkeit des Gesteins zu erhöhen und das Abströmen des Erdgases an die Oberfläche zu ermöglichen. Während das Frackiing beispielsweise in den USA bereits intensiv praktiziert wird, sind aus deutscher Sicht die Risiken der Fördermethode für Mensch und Umwelt noch zu wenig erforscht.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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