"Think-Tank Energiewende": EEG muss erhalten bleiben

"Think-Tank Energiewende": EEG muss erhalten bleiben

04.11.2013 | Energienachrichten

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss als Förderinstrument für den Ausbau der erneuerbaren Energien und insbesondere der Windkraft erhalten bleiben. So lautet eine der zentralen Forderungen des neu gegründeten "Think-Tank Energiewende Schleswig-Holstein". Anlässlich des ersten Treffens der Arbeitsgruppe Energie im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD hat das schleswig-holsteinische Gremium von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung Handlungsempfehlungen an die jeweiligen Parteispitzen und Verhandlungsführer geschickt.

Per Lind, Sprecher der Arbeitsgruppe Strommarktdesign des Gremiums, verdeutlicht die aktuelle Problematik: "Der Endverbraucher zahlt über die EEG-Umlage die vollen Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bei fossilen Kraftwerken sind viele Kosten versteckt und werden nicht eingepreist. Darum ist eine Empfehlung des Think-Tank Energiewende Schleswig-Holstein, dass der von der europäischen Union eingeführte CO2-Zertifikatehandel endlich greifen muss. Dadurch würde der Börsenstrompreis steigen und die EEG-Umlage nach den derzeitigen rechtlichen Vorgaben sinken. Gas- und Dampfturbinenkraftwerke können so wieder wirtschaftlich betrieben und als Spitzenlast eingesetzt werden."

Sogenannte Quoten- und Ausschreibungsmodelle, die als Alternative für das deutsche EEG in der Diskussion stehen, sind nach Per Linds Ansicht mittelstandsfeindlich. "Wenn eine bestimmte Menge an erneuerbaren Energien über Quoten oder Ausschreibungen festgelegt wird, müssen in der Projektierung und Planung wesentlich höhere Risiken eingepreist werden. Für kleinere mittelständische Firmen ist dies kaum möglich, so dass überwiegend große Unternehmen wie die Energieversorger von so einem Modell profitieren. Das bricht der Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung und der Vielzahl an regional tätigen kleineren Firmen das Genick."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Ökostrom und Klimaschutz

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