100-jähriger Altbau nahezu klimaneutral saniert

100-jähriger Altbau nahezu klimaneutral saniert

18.10.2013 | Energienachrichten

Wie das Beispiel eines Reihenhauses in Köln-Müngersdorf zeigt, können auch ältere Gebäude einen nahezu klimaneutralen Energiestandard erreichen. Das 1913 erbaute Haus wurde im Rahmen des Modellvorhabens "Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus" der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) umfassend energetisch saniert und spart nun mehr als 90 Prozent Energie ein.

"Schon seit langem faszinierte uns die Idee, in der Stadt in einem möglichst energieautarken Haus zu leben", sagt Bauherrin Heike Hennrich. "Im Hinblick auf die historische Fassade war es für uns dabei besonders wichtig, unsere architektonischen Vorstellungen mit den Ansprüchen einer energetischen Sanierung und der damit einhergehenden Dämmung in Einklang zu bringen. Das hat ohne Probleme funktioniert. Und nicht zuletzt haben wir die Nebenkosten minimiert und den Wert der Immobilie langfristig gesichert."

Bis zur Sanierung war das vierstöckige Gebäude ungedämmt, die Fenster waren veraltet, und eine ineffiziente Ölheizung sowie elektrische Boiler zur Warmwasserbereitung gingen zu Lasten von Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz. Entsprechend hoch war der jährliche Endenergiebedarf von rund 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Dank der energetischen Sanierung konnte der Energiebedarf nun auf 12 Kilowattstunden pro Quadratmeter gesenkt werden. Dafür wurden Dach und Fassade umfassend gedämmt, der Keller wurde isoliert und ebenso wie die Bodenplatte gedämmt. Zudem wurde das Haus mit dreifach verglasten Wärmeschutzfenstern ausgestattet. Die Energie für Heizung und Warmwasser liefert künftig eine Erdwärmepumpe. Komplettiert wird die Sanierung durch eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine auf Dach und Garage installierte Photovoltaik-Anlage soll jährlich 6.500 Kilowattstunden Strom erzeugen, den die Bewohner direkt nutzen können. Zur Minimierung der Nebenkosten tragen zudem eine optimierte Steuerung des Stromverbrauchs, LED-Beleuchtung und die Nutzung von Regenwasser für WC und Waschmaschine bei.

Das Kölner Reihenhaus ist eines von 40 Projekten, die derzeit im Rahmen des dena-Modellvorhabens "Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus" hocheffizient saniert oder neu gebaut werden. Ziel ist es, bundesweit Leuchtturmprojekte für nahezu klimaneutrale Gebäudestandards zu schaffen. Die ersten Häuser sind bereits fertiggestellt - darunter Ein- und Zweifamilienhäuser in Ingelheim am Rhein, Hütschenhausen-Katzenbach, Schwalmstadt, Markdorf, Mönchengladbach, Hamburg, Hamm und Einhausen sowie Mehrfamilienhäuser in Bramsche und Hamburg. Das Modellvorhaben wird vom Bundesbauministerium unterstützt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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