Greenpeace protestiert bundesweit an Gazprom-Tankstellen

Greenpeace protestiert bundesweit an Gazprom-Tankstellen

04.10.2013 | Energienachrichten

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben Mitte der Woche bundesweit an allen 23 Gazprom-Tankstellen gegen die Pläne des russischen Konzerns protestiert, in der Arktis Öl zu fördern. Zudem ketteten sich mehrere Aktivisten in Berlin an Tanksäulen von Gazprom und forderten die Freilassung ihrer 30 Kollegen aus russischer Untersuchungshaft. Diese waren nach Protesten gegen eine Gazprom-Ölplattform in der russischen Petschorasee von der dortigen Küstenwache inhaftiert worden. "Greenpeace-Aktivisten lassen sich von ihren Protesten zum Schutz der Arktis nicht abbringen", kündigt Jörg Feddern, Ölexperte bei Greenpeace, an. "Wir werden auch künftig diejenigen beim Namen nennen, die die Zerstörung der Arktis billigend in Kauf nehmen."

Gazprom plant als weltweit erster Ölkonzern, Anfang kommenden Jahres Öl in der arktischen Petschorasee kommerziell zu fördern. Das Offshore-Ölprojekt ist bisher nur langsam vorangekommen und hat sich aufgrund technischer Probleme um rund zwei Jahre verzögert. Einzelne Teile der Plattform sind bereits 1984 gebaut und in den späten 1990er Jahren gegen Eisgang verstärkt worden. Greenpeace kritisiert unter anderem, dass Gazprom keine ausreichenden Notfallpläne für etwaige Ölunfälle habe, die aufgrund der großen Entfernungen zu jeder Art von Rettungsmittel und die rauen Wetterbedingungen schnell zu einer dramatischen Umweltkatastrophe ausufern könnten. "Gazprom setzt mit seinen Plänen das sensible Ökosystem der Arktis aufs Spiel", sagt Jörg Feddern. "Der Konzern hat keine Offshore-Erfahrung und spielt Russisches Roulette mit der Arktis. Die Frage ist nicht ob, sondern wann es zu einem verheerenden Ölunfall kommen wird."

Die internationale Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Arktis läuft bereits seit knapp zwei Jahren. Die Umweltschutzorganisation kämpft für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol und für ein generelles Verbot von Ölbohrungen im arktischen Meer.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

Oelbohrung

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