Atommüll: 150 Jahre Endlagersuche sind zu lang

Atommüll: 150 Jahre Endlagersuche sind zu lang

06.05.2015 | Energienachrichten

Dr. Ralf Güldner, Präsident des Deutschen Atomforums (DAtF) hat sich im Hinblick auf die Arbeit der Endlagerkommission und deren bereits erreichte Fortschritte anerkennend geäußert. Jedoch zeigt er sich besorgt über den zu erwartenden Zeitrahmen für die Entsorgung hoch radioaktiver Abfälle: "Eines der wichtigsten Ziele bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle ist es, nachfolgenden Generationen keine ungebührlichen Belastungen aufzuerlegen. Dieses Ziel ist mit einem Prozess, der womöglich 150 Jahre dauert, nicht zu vereinbaren", so Güldner anlässlich der laufenden Jahrestagung Kerntechnik in Berlin. Der DAtf-Präsident fordert deshalb, die Kommission müsse es "zu ihrer Aufgabe machen, Vorschläge zur Beschleunigung des Auswahlverfahrens und der weiteren Schritte zu entwickeln."

Mit Blick auf die Aufgaben im laufenden Betrieb sowie beim Rückbau und der Entsorgung erklärt Güldner, dass das wissenschaftliche und industrielle Know-how in Deutschland international beispielhaft sei. Der verlässliche Anlagenbetrieb und die sehr hohen Sicherheitsstandards seien die Grundlage, auf der sich Deutschland in der EU und weltweit für ein hohes nukleares Sicherheitsniveau einsetze. Die Leistungsfähigkeit der kerntechnischen Branche in Deutschland werde aktuell an den Betriebsergebnissen der Kernkraftwerke im internationalen Vergleich sichtbar: Trotz immer umfänglicheren Lastfolgebetriebs wegen des fortschreitenden Ausbaus der erneuerbaren Energien befänden sich unter den besten zehn Kernkraftwerken der Welt bei der Bruttostromerzeugung im Jahr 2014 vier deutsche Anlagen: Emsland, Brokdorf, Isar 2 und Neckarwestheim 2.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Stromanbieter, Kraftwerk

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