Das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München (FIW) hat im Auftrag des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie (GDI) e.V. in einer neuen Untersuchung Zeiträume errechnet, in denen sich eine energetische Sanierungsmaßnahme amortisieren kann. Zu den berücksichtigten Faktoren zählten die Wissenschaftler unter anderem die mögliche Realzinsentwicklung, die Bandbreite des Ausgangsenergiepreises und die Entwicklung der jährlichen Energiepreissteigerung, den Ausgangszustand des Hauses sowie das jahresbedingte Wetter und die Klimaregion, in der die Immobilie steht.
"Einen festen Zeitpunkt zu definieren, ab dem sich eine Maßnahme rechnet und dieses Ergebnis auf jedes Objekt einfach zu übertragen, ist eine Betrachtung, die Fehlinterpretationen beinhalten muss", sagt Prof. Dr. Andreas Holm vom FIW. "Bei der Betrachtung der Frage nach der Wirtschaftlichkeit von wärmedämmenden Maßnahmen kann man sich nicht nur überschlägiger Werte bedienen, es müssen zahlreiche Optionen in ihrer möglichen Bandbreite durchgerechnet werden: Wenn sich etwa im nächsten Jahr der Ölpreis verdoppelt, amortisiert sich die Maßnahme schneller als gedacht. Steigen die Energiepreise plötzlich dauerhaft langsamer, rechnet sich die gleiche Maßnahme erst später. Und bei einem Gebäude in Freiburg muss aufgrund der klimatischen Bedingungen auch anders gerechnet werden als bei einem Gebäude im Fichtelgebirge."
Die wichtigsten Ergebnisse in der Übersicht:
Oberste Geschossdecke: Amortisationszeit zwischen sechs und 16 Jahren bei begehbarer und zwei bis fünf Jahre bei unbegehbarer Geschossdecke.
Steildach: Amortisationszeit zwischen sechs und 16 Jahren.
Flachdach: Amortisationszeit zwischen fünf und 13 Jahren.
Fassadendämmung: Bei Außenwänden, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet worden sind, ergibt sich eine Amortisationszeit von vier bis zehn Jahren. Die nachträgliche Dämmung von Außenwänden, die in der Zeit von 1977 bis 1995 errichtet wurden, amortisiert sich in der Regel zwischen neun und 22 Jahren.
Kellerdämmung: Die mittlere Amortisationszeit bei einer Kellerdeckendämmung von unten mit Bekleidung beträgt acht Jahre, ohne Bekleidung liegt sie bei knapp sechs Jahren.
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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft