EnBW: Milliardenschwere Investitionen auf Eis

EnBW: Milliardenschwere Investitionen auf Eis

23.09.2013 | Energienachrichten

Der süddeutsche Energiekonzern EnBW spricht sich für eine rasche Klärung der künftigen Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt nach der Bundestagswahl aus. Vorstandschef Frank Mastiaux äußerte in einem aktuellen Interview mit der Stuttgarter Zeitung, dass bei der EnBW milliardenschwere Investitionen in Sachen Offshore-Windenergie momentan auf Eis lägen, weil bisher nicht entschieden sei, mit welcher Förderung man künftig zu rechnen habe.

Mastiaux sprach sich im Interview dafür aus, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht gänzlich abzuschaffen, sondern zu reformieren. "Das Pferd zu wechseln und auf ein ganz anderes System zu setzen, halte ich für falsch", so der EnBW-Chef. Mastiaux schlägt vor, eine Prämie auf den Börsenpreis zu zahlen, damit für die Erzeuger die Motivation steigt, dann Strom zu liefern, wenn der Börsenpreis hoch ist. Gegenwärtig erhalten die Erzeuger eine feste Vergütung, wobei die Schwankungen des Börsenpreises durch eine Umlage ausgeglichen werden.

Laut EnBW-Chef Mastiaux seien zudem mehr wirtschaftliche Anreize für den Betrieb konventioneller Kraftwerke, die zur Sicherung der Stromversorgung gebraucht werden, notwendig: "Wir haben im Augenblick kein Kapazitätsproblem in Deutschland - wir haben ein Wirtschaftlichkeitsproblem."

Mastiaux wies im Interview nochmals deutlich darauf hin, dass der Konzern durch die Energiewende in eine schwierige Lage gekommen sei. Die EnBW müsse ihre Finanzierungskosten plus einen Aufschlag verdienen, um noch etwas an die Aktionäre ausschütten zu können. Mastiaux: "Wir glauben, dass das möglich ist. Aber natürlich ist die wirtschaftliche Anspannung angesichts des extrem schwierigen Umfelds in der Energiewirtschaft hoch."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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