Jeder Zweite ist mit seinem Energieversorger unzufrieden

Jeder Zweite ist mit seinem Energieversorger unzufrieden

13.09.2013 | Energienachrichten

Nur jeder zweite Verbraucher in Deutschland ist mit seinem momentanen Energieversorger zufrieden - das sind dreizehn Prozent weniger als im Vorjahr. Dennoch können sich aktuell lediglich 22 Prozent vorstellen, ihren Anbieter zu wechseln. Im Vorjahr lag die Wechselbereitschaft unter den Strom- und Gaskunden noch bei 35 Prozent. Dies sind die Ergebnisse einer Verbraucherumfrage des Beratungsdienstleisters Accenture zum Vertrauen in die deutschen Energieversorger.

Laut Studie vermissen die Energiekunden derzeit vor allem leicht verständliche Tarife und Preismodelle sowie Beratungsangebote in Sachen Energiesparen. So geben neun von zehn Befragten an, dass ihnen eine klare Tarifstruktur wichtig sei, jeder Fünfte hält diese bei seinem Anbieter jedoch für zu komplex. Knapp 40 Prozent der Befragten wünschen sich von ihrem Versorger zudem mehr Unterstützung beim Energiesparen.

"Das Vertrauen der Verbraucher in die Energieversorger sinkt nicht allein wegen der steigenden Kosten, sondern auch, weil das Serviceangebot oft an den Wünschen der Kunden vorbei geht", sagt Dr. Clemens Oertel, Geschäftsführer des Bereichs Customer Relationship Management bei Accenture. "Die Insolvenzen mehrerer Billigstromanbieter haben dazu geführt, dass die Verbraucher beim Anbieterwechsel vorsichtiger geworden sind. Der Preis bleibt zwar ein wichtiges Kriterium, aber auch kundenzentrierte Dienstleistungen werden immer mehr zum Wettbewerbsvorteil. Das eröffnet Möglichkeiten für branchenfremde Anbieter wie große Einzelhandelsketten und Internetunternehmen, die langjährige Erfahrung im Aufbau serviceorientierter Kundenbeziehungen haben."

Insbesondere digitale Dienste werden von den Endkunden zunehmend gefordert. So möchten 80 Prozent der Befragten über die Webseite des Energieversorgers gern detaillierte Verbrauchsinformationen für ihren Haushalt abrufen. Individuelle Online-Ratschläge zur Verbrauchsminderung wünschen sich knapp 60 Prozent der Befragten. Nahezu jeder Dritte würde gern ein mobiles Endgerät nutzen, um Heizung, Klimaanlage und andere Großgeräte in der eigenen Wohnung zu steuern.

Die Studie zeigt zudem, dass viele Verbraucher mittlerweile offen für einen Wechsel zu branchenfremden Anbietern sind. 55 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, Strom oder Gas von einem Anbieter zu beziehen, dessen Wurzeln nicht in der Energieversorgung liegen. Insbesondere Einzelhändler und große Internetunternehmen kommen diesbezüglich für gut 40 Prozent der Verbraucher in Frage.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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