Laut einer aktuellen Händlerumfrage zeigt sich der deutsche Einzelhandel momentan durch steigende Energiekosten stark verunsichert. Jedes fünfte Unternehmen gibt an, Arbeitsplätze durch die höheren Belastungen im Zuge der EEG-Umlage in Gefahr zu sehen. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden die Umsätze in der Branche weitgehend stabil gehalten. Für das Gesamtjahr rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem nominalen Plus von einem Prozent. Nichtsdesotrotz blicken viele Händler skeptisch in die Zukunft und fordern offen einen Neuanfang bei der Energiewende.
Laut der aktuellen HDE-Umfrage unter 1.200 Unternehmen aller Größen, Branchen und Standorte hat sich die Gewinnsituation vieler Handelsbetriebe in den letzten Monaten verschlechtert. "Vor allem die immer weiter steigenden Energiekosten belasten die Unternehmen", sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Jeder fünfte Händler sehe wegen steigender Strompreise Arbeitsplätze in Gefahr. Die nächste Bundesregierung müsse deshalb ein neues Konzept für eine bezahlbare Energiewende vorlegen. "Das EEG ist in dieser Form nicht zukunftsfähig", findet Genth. Es sei nicht hinnehmbar, dass Privathaushalte sowie die nicht energieintensiven Unternehmen die Privilegierung der Industrie bei der EEG-Umlage mitfinanzieren müssten.
Die Umfrage macht deutlich, dass die deutschen Handelsbetriebe sehr gespalten sind, was die Beurteilung der nahen Zukunft angeht. 54 Prozent der Unternehmen erwarten eine stabile oder bessere Entwicklung, 46 Prozent gehen hingegen von einer Verschlechterung ihrer Lage in den kommenden Monaten aus. "Neben dem Chaos bei der Energiewende hat die Debatte um die Kosten der Euro-Krise und die Einführung einer Vermögensteuer die Stimmung eingetrübt", betont Stefan Genth.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft