Strompreis für viele Deutsche an der Schmerzgrenze

Strompreis für viele Deutsche an der Schmerzgrenze

30.08.2013 | Energienachrichten

Eine aktuelle Bevölkerungsumfrage für den "Meinungsmonitor Energiewende" des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest und der Kommunikationsagentur Scholz & Friends sieht den deutschen Strompreis an der Schmerzgrenze angelangt. Laut Umfrage lehnen mittlerweile 52 Prozent der Deutschen eine Finanzierung der Energiewende über Aufschläge auf den Strompreis grundsätzlich ab. 44 Prozent der Befragten halten die umstrittene EEG-Umlage zwar für richtig, allerdings sind auch unter den Befürwortern 42 Prozent nicht bereit, in Zukunft noch höhere Beiträge zur Energiewende zu leisten.

Das momentane Stromkostenniveau hat für viele Bundesbürger bereits die Schmerzgrenze erreicht. So halten 27 Prozent keinerlei Mehrkosten für akzeptabel, 54 Prozent können sich höhere Strompreise allerhöchstens im Rahmen zwischen fünf und zehn Euro vorstellen. Dennoch äußert mit 55 Prozent die Mehrheit der Deutschen noch immer eine positive Grundhaltung zur Energiewende. Lediglich sieben Prozent der Bevölkerung lehnen das Projekt grundsätzlich ab. Besonders wichtig sind den Deutschen diesbezüglich die Faktoren Ausbau Erneuerbarer Energien, energetische Sanierung von Gebäuden und Netzausbau. Weniger Wert legen die Befragten hingegen auf die Stärkung der Elektromobilität und die Reduzierung von Stein- und Braunkohle.

Richard Hilmer, Geschäftsführer von TNS Infratest: "Grundsätzlich steht die Mehrheit der Deutschen weiterhin zur Energiewende und ist auch bereit, einen persönlichen Beitrag zu leisten. Bei vielen wachsen jedoch die Zweifel am bisherigen Finanzierungsmodell." Klaus Dittko, Partner und Vorstand der Scholz & Friends Group: "Das EEG ist nicht mehr der universelle Zauberstab für die Finanzierung der Energiewende. Die Bevölkerung erwartet jetzt neue transparente Lösungen. Sonst gerät auch der energiepolitische Grundkonsens schrittweise in Gefahr."

Auch in Bezug auf den persönlichen Lebensstil wollen die Bundesbürger ihren Beitrag zum Energiesparen leisten. 82 Prozent kaufen nach eigenen Angaben Elektrogeräte mit hoher Energieeffizienz, 65 Prozent nutzen ihr Auto bewusst seltener und 30 Prozent geben an, Ökostrom zu beziehen. Generell achten die Verbraucher bei der Wahl des Stromtarifs nach eigenen Angaben immer stärker auf den Energiemix. Noch wichtiger sind den Deutschen nur die Verlässlichkeit des Anbieters und der Strompreis.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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