Chinesische Solarmodule zu 11 Prozent subventioniert

Chinesische Solarmodule zu 11 Prozent subventioniert

29.08.2013 | Energienachrichten

Wie die Europäische Kommission gestern im Rahmen ihres Antisubventionsverfahrens gegen Photovoltaik-Einfuhren aus China bekannt gegeben hat, stecken in chinesischen Solarmodulen 11 Prozent an staatlichen Subventionen. Damit bestätigt die Kommission Vorwürfe europäischer Solarhersteller gegen Chinas Solarindustrie, auf dem weltweiten Photovoltaik-Markt mit unlauteren Mitteln zu agieren.

Milan Nitzschke, Präsident der europäischen Solarhersteller-Initiative EU ProSun: "Die Subventionen Chinas werden eingesetzt, um europäische Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Ohne diese Subventionen würde kein chinesischer Anbieter überleben. Die Billigpreise chinesischer Anbieter, mit denen sie deutsche und europäische Arbeitsplätze gefährden, resultieren nicht aus technologischer Stärke sondern allein aus staatlicher, chinesischer Finanzierung." Bemerkenswert sei, dass die chinesischen Hersteller trotz der milliardenschweren Subventionen noch immer Verluste machen würden, die jedoch erneut durch staatliche Kredite abgefedert werden würden.

Die Liste der von der EU untersuchten chinesischen Subventionen ist lang. Dazu zählen staatliche Finanzhilfen für verbilligte Rohstoffe, vergünstigten Strom, den Aufbau von Überkapazitäten, Vermarktungszuschüsse und Staatsbankfinanzierungen für kaum wettbewerbsfähige Unternehmen. Aus Sicht von EU ProSun verdeutlichen diese Subventionen Chinas Strategie, eine der weltweit wichtigsten Zukunftsindustrien zu monopolisieren. "Mit seiner exzessiven Subventionierung hat sich China 80 Prozent des europäischen Solarmarktes angeeignet. Über 60 Solarhersteller in Europa mussten deswegen schließen. Zehntausende Jobs sind verloren gegangen. Die Entwicklung macht aber nicht bei Solar halt. Es folgen, neben anderen Erneuerbaren Energien, die Telekommunikationstechnologie, Teile des Maschinenbaus, der Chemie und inzwischen auch die Schlüsseltechnologie Elektromobilität", warnt Milan Nitzschke.

© 2013 StromAuskunft.de

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Solardach

Ähnliche Energienachrichten