Stromnetz bereit für mehr Energiewende

Stromnetz bereit für mehr Energiewende

13.04.2015 | Energienachrichten

Deutschlands Stromnetze scheinen für die künftigen Belastungen im Zuge der Energiewende schon heute gut gewappnet zu sein. Nach Auffassung des Bundesverbandes Solarwirtschaft habe die Sonnenfinsternis in den Morgenstunden des 20. März gezeigt, dass die Versorgungssicherheit der Bundesrepublik auch mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien sichergestellt wäre. Durch einen stärkeren Ausbau von Speichertechnologien sei langfristig auch eine Vollversorgung aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse möglich.

"Die außergewöhnliche Leistungskurve der Solarstromerzeugung während der Sonnenfinsternis, aber auch die hohe Windstromproduktion der stürmischen letzten Tage, haben eines deutlich gemacht: Unser Stromnetz kann schon heute kurzfristig stark schwankende Stromeinspeisemengen aufnehmen", so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Während der partiellen Sonnenfinsternis am Vormittag des 20. März nahm die Leistung der in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen zunächst um mehr als sieben Gigawatt ab, um anschließend wieder um fast 15 Gigawatt zu steigen. Von Seiten der Übertragungsnetzbetreiber waren trotz dieser hohen Belastung keine ungewöhnlichen technischen Eingriffe erforderlich.

Nach Einschätzung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel entsprach die Sonnenfinsternis einer Belastung für das Stromnetz, die in etwa ab dem Jahr 2030 an rund 100 Stunden jährlich auftreten könnte. Das Fazit des IWES lautet, dass Deutschlands Stromversorgung, die zu diesem Zeitpunkt von hohen Anteilen schwankender erneuerbarer Energien geprägt sein werde, durchaus stabil bleiben könne. Die technischen Möglichkeiten für einen flexiblen Ausgleich würden teilweise schon heute existieren, müssten aber noch stetig weiterentwickelt werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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